Referentin für Sexuelle Bildung ab Juni im Bistum Münster 

Risikofaktor für sexuelle Gewalt eindämmen

Das Bistum Münster will seinen Seelsorgenden künftig Aus- und Fortbildungen zum Thema Sexualität anbieten. Dazu entsteht ab dem 1. Juni die neue Stelle einer Referentin für Sexuelle Bildung, wie die Diözese am Donnerstag mitteilte.

Dom St. Paulus in Münster / © David Inderlied (dpa)
Dom St. Paulus in Münster / © David Inderlied ( dpa )

Die bisherige Präventionsbeauftragte Ann-Kathrin Kahle werde den Posten übernehmen. "Der Mangel an qualifizierter sexueller Bildung ist, nach allem, was wir wissen, ein Risikofaktor für sexuelle Gewalt", erklärte Generalvikar Klaus Winterkamp. "Dem möchten wir mit der neuen Stelle nachhaltig entgegenwirken."

Sozialpädagogin Kahle wird laut Bistum zudem die Stabsstelle Prävention und Intervention unterstützen, Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen Gespräche zum Thema Sexualität anbieten und sich mit Hochschulen und weiteren Fachstellen vernetzen. Die 57-jährige erstellte unter anderem beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) sexualpädagogische Projekte für Schulen, bevor sie ab 2015 als Präventionsbeauftragte des Bistums Münster tätig war. Ihre Stelle soll nachbesetzt werden.

Lehre aus Missbrauchsfällen

Für das Bistum Münster erarbeitet ein Forschungsteam um den Historiker Thomas Großbölting eine Aufarbeitungsstudie zu sexuellem Missbrauch durch Geistliche, die im Juni vorgestellt werden soll. Erste Zwischenergebnisse legten die Wissenschaftler 2020 vor: Demnach zeigten frühere Bistumsleiter große Milde für Missbrauchstäter und "massives Leitungs- und Kontrollversagen". Die Bischöfe hätten "nicht nur moralisch, sondern auch juristisch und kirchenrechtlich nicht korrekt gehandelt".

Quelle:
KNA