Reaktionen zum Fall Asia Bibi

 (DR)

Im Fall der pakistanischen Christin Asia Bibi fordern Nichtregierungsorganisationen, den Druck auf Pakistan zu erhöhen. Das katholische Hilfswerk missio Aachen erklärte am Sonntag, die Bundesregierung und die Europäische Union sollten sich einschalten "und auf Aufklärung durch die pakistanische Regierung bestehen". Die Verantwortlichen in Pakistan müssten für die Sicherheit von Asia Bibi und ihren Unterstützern sorgen sowie die rechtsstaatliche Umsetzung des Freispruchs und die Reisefreiheit Bibis garantieren.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) appellierte an UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet, sich für einen wirksameren Schutz religiöser Minderheiten und ihrer Rechtsvertreter in Pakistan einzusetzen. Als Mitgliedsstaat des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen habe Pakistan eine besondere moralische Verpflichtung, die Rechte religiöser Minderheiten und ihrer Rechtsvertreter zu achten und zu schützen.

Die deutschen katholischen Bischöfe zeigten sich besorgt über die Lage in Pakistan. "Ich hoffe und bete, dass das ganze Land und besonders auch die kleine Gruppe tapferer Christen, die dort leben, diesen Sturm unbeschadet überstehen", so der für das Thema Weltkirche zuständige Erzbischof Ludwig Schick. Bibi war 2009 wegen Gotteslästerung angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt worden. Blasphemie gilt in dem islamisch geprägten Pakistan als Kapitalverbrechen. In der Praxis werden darunter fast ausnahmslos verächtliche Äußerungen und Taten gegen den Islam, den Koran und den Propheten Mohammed verstanden. (KNA, 4.11.2018)