Reaktionen auf den Anschlag von Manchester

"Die Liebe Gottes bleibt - trotz allem"

Nach dem Anschlag von Manchester herrschen Trauer und Erschütterung. Papst Franziskus verurteilte die Tat als "barbarischen Angriff". domradio.de hat Stimmen aus Politik und Kirche zusammengetragen: 

Blumen im Gedenken an die Opfer nach dem Anschlag von Manchester / © Danny Lawson (dpa)
Blumen im Gedenken an die Opfer nach dem Anschlag von Manchester / © Danny Lawson ( dpa )

PAPST FRANZISKUS bekundete in einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin versendeten Telegramm am Dienstag Solidarität mit allen, die von diesem "sinnlosen Akt der Gewalt" betroffen seien, und versprach sein Gebet für die Toten und Verletzten. Besonders erinnerte Franziskus an die Kinder und jungen Menschen, die ihr Leben verloren. Für die ganze Nation erbat er von Gott "Frieden, Heilung und Stärke".

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft ComECE, Kardinal Reinhard Marx, schreibt in seiner Kondolenz an den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales, Kardinal Vincent Gerard Nichols:

"Mit Bestürzung und großer Trauer habe ich die Nachricht von dem Selbstmordattentat in Manchester aufgenommen, bei dem vor allem viele junge Menschen zu den Opfern zählen. Ich übermittle Ihnen, den Gläubigen und Ihrem Land mein tief empfundenes Mitgefühl in diesen schmerzlichen Stunden. Dass bei einem Pop-Konzert mit Absicht so viele junge Menschen getötet und verletzt werden, macht uns fassungslos. Das Attentat trifft England und ganz Europa. Mehr denn je müssen wir zusammenstehen für Frieden, Humanität und Solidarität. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Toten, den Verletzten und deren Angehörigen. Angesichts der sinnlosen Gewalt versagen jegliche Worte. Sie dürfen sicher sein, dass die Kirche in Deutschland Ihnen im Gebet verbunden ist.“

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KONFERENZ EUROPÄISCHER KIRCHEN (CEC) UND ÖKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN (ÖRK):

"Es ist besonders schockierend, dass dieser sogenannte Selbstmord-Anschlag gegen junge Leute und sogar gegen Kinder gerichtet war." 

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KATHOLISCHE BISCHOFSKONFERENZ VON ENGLAND UND WALES:

"In Gedanken sind wir bei jenen, die bei der entsetzlichen Attacke getötet und verletzt wurden. Wir beten für die Familien, Freunde und alle Betroffenen."

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KARDINAL VINCENT NICHOLS (Vorsitzender der englischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Westminster) in einem Brief an Ortsbischof John Arnold von der Diözese Salford:

"Möge Gott die Herzen aller, die Böses tun, wenden und ihnen erlauben, seinen wahren Willen für die Menschheit zu verstehen."

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JUSTIN WELBY (Erzbischof von Canterbury):

"Wir beten für die Trauernden und Leidenden und für alle, die von Verlust und Schmerz betroffen sind. "Heldenhaftes Manchester, das Böse wird es nicht überwältigen."

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DAVID WALKER (anglikanischer Bischof von Manchester):

"Der Anschlag wird uns nicht besiegen"

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OLAF BURGHARDT (Pfarramt für Nordengland und East Midlands) im domradio.de-Interview:

"Ich glaube, dass die Engländer ein Volk sind, das pragmatisch genug ist, das zu tun, was der Bürgermeister von Manchester gesagt hat - tatsächlich zu versuchen, bei aller Trauer ihr Leben weiterzuleben." 

"Kirche sollte jetzt versuchen, da zu sein, zu trösten - durch Seelsorge, durch Dasein, durch Zuhören, durch hinterher auch ein Netz bieten, mit dem man sein Leben weiterleben kann, trotz des Schrecklichen, was man erlebt hat. Und wir sollten auch von der Liebe Gottes erzählen. Die bleibt - trotz allem."

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HEINRICH BEDFORD-STROHM (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)):

"Wir alle können mitfühlen und ahnen, was es heißt, einen Sohn oder eine Tochter zu verlieren. Ich bin entsetzt über diesen Anschlag. Junge Menschen haben ein Konzert besucht. Sie haben gesungen und gefeiert. Und wurden dann Opfer einer brutalen Gewalttat."

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ISLAMVERBAND DITIB (Türkisch-Islamische Union):

"Der Islam ist eine Religion des Friedens, der Barmherzigkeit, Empathie und Solidarität", erklärte der türkische Islamverband am Dienstag in Köln. "Keineswegs erlaubt unser Glaube solche Gräueltaten."

Die eng mit dem türkischen Staat verbundene Türkisch-Islamische Union (Ditib) verwies darauf, dass der Anschlag wenige Tage vor dem islamischen Fastenmonat Ramadan verübt wurde, der nicht nur Verzicht auf Nahrung und Genüsse bedeute, sondern für Friedfertigkeit und Versöhnung stehe. "Wir wünschen den Getöteten Gottes Barmherzigkeit, sprechen den Familien unser tief empfundenes Beileid aus und wünschen den Verletzten alsbaldige Genesung", erklärte der Verband.

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SIRKKA JENDIS (Sprecherin des Evangelischen Kirchentags) gegenüber dem epd:

"Wir werden die schrecklichen Ereignisse von Manchester in den Eröffnungsgottesdienst aufnehmen und für die Opfer beten."

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THERESA MAY (britische Premierministerin):

"Alle Terrortaten sind feige Angriffe auf unschuldige Menschen. Aber dieser Angriff sticht heraus wegen seiner abstoßenden, abscheulichen Feigheit, mit der absichtlich auf unschuldige, wehrlose Kinder und junge Menschen abgezielt wurde, die einen der eindrücklichsten Abende ihres Lebens hätten genießen sollen."

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ANDY BURNHAM (Bürgermeister von Manchester):

"Wir trauern, aber wir sind stark."

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ANGELA MERKEL (Bundeskanzlerin):

"Wir sind dem britischen Volk in diesem tragischen Moment besonders verbunden."

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FRANK-WALTER STEINMEIER (Bundespräsident):

"Entsetzliche Nachrichten aus Manchester! Unsere Gedanken sind jetzt bei unseren britischen Freundinnen und Freunden. United we stand."

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Quelle:
DR , KNA , dpa , epd