Morgenimpuls von Schwester Katharina

Raus in den Alltag und ihn voll mit Pfingsten machen!

Nach der Osterzeit und Pfingsten hat uns der Alltag wieder, sagt Schwester Katharina und gleichzeitig stellt sich ihr die Frage: Geht es zurück in den Alltag oder können Osterzeit und Pfingsten auch jetzt noch weiter in uns wirken?

Alltag voll mit Pfingsten machen! / © Barbara Jackson (Pixabay)
Alltag voll mit Pfingsten machen! / © Barbara Jackson ( Pixabay )

Der Alltag hat uns wieder. Nach 50 Tagen Osterzeit und zwei Pfingstfeiertagen sind wir wieder zurück im Jahreskreis. Die Farbe der liturgischen Gewänder ist Grün, passend zur Natur, der die vielen Regenschauer der vergangenen Tage ziemlich gutgetan hat. Es scheint so, als könne man sich nach sieben Wochen voll von österlicher Freude jetzt wieder um das Alltägliche kümmern und routiniert durch das Leben wandern. Doch ist das wirklich so gedacht?

Ähnlich wie manche meinen, nach der Fastenzeit alle guten Vorsätze ab Ostern wieder über Bord werfen zu können. Ich glaube schon, dass die Osterzeit und das Pfingstfest in uns gerade jetzt weiter wirken wird, dass wir also aus den vergangenen Wochen etwas mitnehmen können.

Die Jünger damals in Jerusalem haben ja auch nicht, nachdem der brausende Sturm sich gelegt hatte, die Hände wieder in den Schoß gelegt und gesagt: "So, der Heilige Geist hat kräftig geweht. Dann können wir in Ruhe abwarten, bis Jesus wiederkommt, so wie er uns das ja versprochen hat." Manchmal denke ich, dass unsere Kirche und die Gläubigen gerade das häufig tun. Wir sind sesshaft geworden und haben uns gemütlich in der Welt eingerichtet. Aber das soll es doch gerade nicht sein.

Der christliche Mensch ist ein durch und durch pfingstlicher Mensch. Auch nach den Feiertagen. Und genau so gilt auch in das Kirchenjahr hinein weiterhin die Botschaft, dass Jesus durch sein Leiden und durch seine Auferstehung von allem befreit hat, was uns von Gott trennt. Und diese Botschaft müssen wir jetzt in die Welt zu den Menschen tragen. Und ich glaube, dass momentan viele Menschen tröstende und Mut machende Worte gut gebrauchen können. Also vielleicht schon mal damit anfangen, nicht die Hände in den Schoß legen, sondern raus in den Alltag und ihn voll mit Pfingsten machen.


Quelle:
DR