Proteste in Chile

 (DR)

Am Rande gewalttätiger Proteste gegen soziale Missstände sind in Chile mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Die Leichen wurden nach verschiedenen Plünderungen in der Hauptstadt Santiago gefunden, unter anderem in ausgebrannten Supermärkten, einer Baumarktkette und einer Textilfabrik, wie die Behörden am 20. Oktober 2019 berichteten.

Die Proteste hatten sich Mitte Oktober an einer Fahrpreiserhöhung für die U-Bahn in Santiago um vier Euro-Cent pro Ticket entzündet. Die Demonstrationen hielten über das Wochenende bis zum 20. Oktober aber an, obwohl Präsident Sebastián Piñera den Plan unzwischen zurückgezogen hat. Beobachtern zufolge entlädt sich in dem südamerikanischen Staat mit seinen rund 18 Millionen Einwohnern ein über Jahre aufgestauter Frust über die wachsende soziale Ungleichheit sowie über niedrige Renten und hohe Hürden für Arme beim Zugang zum Bildungssystem. Hinzu kommt Wut über Korruptionsfälle.

(Quelle: dpa / 21.10.2019)