Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert den Organisator der Kundgebung in Garmisch-Partenkirchen, Franz Haslbeck, mit den Worten, dass die Anzahl der Teilnehmer mutmaßlich unter den Erwartungen bleibe.
"Es ist auf jeden Fall weniger Mobilisierung zu erkennen als vor sieben Jahren." Bereits 2015 war das in einem Alpental gelegene Luxushotel Schauplatz eines G7-Gipfels.
Misereor spricht von bedrückenden Entwicklungen
Auch an einer Großdemonstration in München nahmen am Samstag deutlich weniger als die ursprünglich anvisierten 20.000 Menschen teil. Zu der Kundgebung eingeladen hatten 15 Organisationen, darunter Greenpeace, Misereor und die Welthungerhilfe. In der Nacht von Samstag auf Sonntag forderte die Entwicklungsorganisation ONE mit einer Projektion auf die Olympische Skisprungschanze in Garmisch-Partenkirchen die G7-Staats- und Regierungschefs auf, die Krisen dieser Welt zu beenden.
Misereor-Chef Pirmin Spiegel sprach im Vorfeld von bedrückenden Entwicklungen. "Weltweit leiden 345 Millionen Menschen akut an Hunger und über 1,7 Milliarden Menschen sind von der Ernährungskrise betroffen." Spiegel forderte eine Stärkung der Bäuerinnen und Bauern.
Dafür brauche es Zugang zu Land, Saatgut und Wasser sowie entsprechende Investitionen der Weltgemeinschaft. Um die Weltmärkte zu entlasten, müssten zudem Deutschland und die EU den Konsum von tierischen Produkten reduzieren, so Spiegel weiter. "Dass über 60 Prozent der EU Getreide-Produktion im Futtertrog landen, ist in der momentanen Lage nicht akzeptabel."
Pfarrer sieht Sicherheitsaufgebot gelassen
Mit Gelassenheit blickt der Pfarrer der Gemeinde Sankt Martin in Garmisch-Partenkirchen, Josef Konitzer, auf den Auflauf von Demonstranten und Sicherheitskräften.
"Manches ist in der Marktgemeinde richtig eingezäunt und dahinter stehen bewaffnete Polizisten", sagte der Geistliche gegenüber DOMRADIO.DE. "Man gewöhnt sich im Laufe der Zeit aber auch an dieses Bild. Man weiß, dass es nicht so lange dauert."
Der G7-Gipfel in Elmau findet von Sonntag bis Dienstag statt. Neben den Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wollen die Staats- und Regierungschefs auch über ihr Vorgehen gegen den Klimawandel sowie über Initiativen im Gesundheitsbereich beraten.