"Pro Reli" eröffnet Kampagne zum Volksentscheid

Wahlkampf für freie Wahl

Das Aktionsbündnis Pro Reli/Freie Wahl hat seine Werbekampagne zum Berliner Volksentscheid am 26. April über den Ethik- und Religionsunterricht eröffnet. Sie will zunächst mit 500 Großplakaten dafür eintreten, dass die Schüler Religion alternativ zu Ethik wählen können. Derzeit ist Ethik in Berlin ein Pflichtfach und der Religionsunterricht ein freiwilliges Zusatzangebot.

Berlin: Start der Kampagne "Pro Reli" (epd)
Berlin: Start der Kampagne "Pro Reli" / ( epd )

Dem Bündnis gehören nach eigenen Angaben unter anderem der Verein «Pro Reli», die beiden großen Kirchen, die Jüdische Gemeinde, die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), CDU und FDP an. Es wirbt mit zwei Plakatmotiven. Eines zeigt vor dem Hintergrund des Brandenburger Tors ein Banner mit der Aufschrift:
«Diesmal gilts: Jetzt kämpfen Muslime, Juden, Christen und Atheisten gemeinsam für die Freiheit - in der Wahlkabine». Auf dem zweiten Plakat ist der Slogan «Gleiche Freiheit für Berlin. Freie Wahl» abgebildet. Den Hintergrund bilden der Fernsehturm und die Marienkirche beim Alexanderplatz.

Der Sprecher der Bündnisses, Christoph Lehmann, sagte, den Berlinern dürfe eine Wahl zwischen den Fächern Ethik und Religion nicht vorenthalten werden. Deswegen stelle die Kampagne den Freiheitsbegriff in den Mittelpunkt. Eine Gleichrangigkeit beider Fächer nähme in einer multikulturellen Stadt wie Berlin die kulturellen Wurzeln der Schüler ernst. Das Aktionsbündnis Pro Reli/Freie Wahl habe bewusst den 18. März zum Auftakt seiner Kampagne gewählt. Am gleichen Tag hatten vor 19 Jahren die ersten freien Volkskammerwahlen der DDR stattgefunden, zudem erinnert dieses Datum an die Märzrevolution von 1848.

Lehmann hob hervor, die Kampagne werde aus Spenden finanziert. Von Parteien nehme «Pro Reli» kein Geld", weil die Werbekampagne kein «Ersatzwahlkampf» werden solle. Ideelle Unterstützung erhalte sie aber nicht nur von der Berliner CDU und FDP, sondern auch von Bundespolitikern aus der SPD sowie von den Grünen. Lehmann spielte damit darauf an, dass SPD und Linkspartei die 20.000 Plakate des «Bündnisses Pro Ethik» finanzieren. «Pro Ethik» tritt dafür ein, dass Ethik ein Pflichtfach und Religion ein Zusatzangebot bleibt.