Primas Welby erfährt Lob für Offenheit

 (DR)

Der Umgang von Anglikaner-Primas Justin Welby (60) mit seiner unehelichen Herkunft erfährt in Großbritannien Respekt und Lob von anderen Kirchenführern. In einem Kommentar der Zeitung "Sunday telegraph" heißt es, der Erzbischof von Canterbury erteile eine "Lektion in Demut". Der höchstrangige katholische Bischof der Insel, Kardinal Vincent Nichols von Westminister, twitterte: "Am meisten zählt unser Leben in Christus." Er bete für Welby und seine Mutter. Auch ein führender Rabbiner und der höchstrangige koptische Bischof des Königreichs zollten dem Erzbischof Respekt.

Der anglikanische Primas hatte per DNA-Test erfahren, dass er der uneheliche Sohn eines Privatsekretärs des früheren Premierministers Winston Churchill ist. In einer persönlichen Erklärung schrieb er von "einer völligen Überraschung" zu erfahren, dass sein biologischer Vater nicht Gavin Welby, sondern der 2013 verstorbene Anthony Montague Browne sei.

Der "Daily Telegraph" hatte Hinweise auf die uneheliche Herkunft Welbys recherchiert und sie mit dem Erzbischof diskutiert. Dieser habe daraufhin entschieden, einen DNA-Test zu machen. Der Zeitung zufolge zeigte das Ergebnis, dass Welby zu 99,9 Prozent der Sohn von Browne ist. Dieser war von 1952 an Churchills Privatsekretär, bis zum Tod des Premiers 1965.

"Herauszufinden, dass der eigene Vater ein anderer ist als gedacht, ist nicht ungewöhnlich", insbesondere in Familien mit großen Schwierigkeiten und Suchtproblemen.Der frühere Finanzmanager Welby war im Herbst 2012 überraschend zum Erzbischof von Canterbury gewählt worden. Der frühere Öl-Manager hatte sich erst spät für eine zweite, geistliche Laufbahn entschieden und war zuvor erst ein Jahr Bischof gewesen. (kna)