Priesterseminar in der Ukraine geplündert

Bischof beschimpft Täter als "Barbaren"

In der Ukraine ist inmitten der Kriegswirren ein katholisches Priesterseminar geplündert worden - mutmaßlich von russischen Soldaten. Fotos, die in den sozialen Netzwerken kursieren, zeigen ein Bild der Verwüstung.

Ukraine-Krieg / © Alex Chan (dpa)
Ukraine-Krieg / © Alex Chan ( dpa )

Der Bischof von Kiew-Schytomyr, Vitalii Kryvytskyi, beschimpfte die Täter am Wochenende via Facebook als "Barbaren".

In dem Seminar der Ortschaft Worsel nahe Kiew sei nahezu alles entwendet worden, was man zu Geld machen könne: Waschmaschinen, Computer, Küchengeräte - sogar die alten Turnschuhe eines Priesters.

Zudem fehlt nach Angaben des Bischofs ein wichtiger liturgischer Gegenstand: ein Kelch, der an die Heilige Messe erinnert, die Papst Johannes Paul II. bei seinem Ukraine-Besuch 2001 feierte.

Mehrere Räume beschädigt

Es werde einige Zeit dauern, bis wieder Normalität in das Priesterseminar einkehren könne, so Kryvytskyi. Mehrere Räume seien bei der Plünderung beschädigt worden. Es gebe derzeit kein fließendes Wasser, kein Licht, kein Gas. Glücklicherweise hätten sich freundliche Menschen aus der Umgebung bereiterklärt, bei den Reparaturarbeiten zu helfen.

Nato-Länder planen mehr Waffenexporte für Ukraine

Die Nato-Staaten planen eine deutliche Ausweitung der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Bei einem Außenministertreffen in Brüssel wurde am Donnerstag ein radikaler Kurswechsel in der Frage der Lieferung von schweren Waffen an das von Russland angegriffene Land deutlich. So bestätigten mehrere Teilnehmer im Hintergrund, dass das Nato-Land Tschechien bereits Kampfpanzer auf den Weg in die Ukraine gebracht hat.

Soldaten der 92. mechanisierten Iwan-Sirko-Brigade der ukrainischen Streitkräfte fahren während einer Militärübung auf einem Panzer / © Ukrinform (dpa)
Soldaten der 92. mechanisierten Iwan-Sirko-Brigade der ukrainischen Streitkräfte fahren während einer Militärübung auf einem Panzer / © Ukrinform ( dpa )