Priesterausbilder wegen Vortrag in der Kritik

 (DR)

Der Direktor des Bonner Theologenkonvikts Collegium Albertinum, Pater Romano Christen, war wegen eines Vortrags zu Homosexualität in die Kritik geraten. Er hatte vor Studenten die Position vertreten, dass Homosexualität nicht angeboren sei, sondern "Folge einer psychologischen (Fehl)entwicklung", wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Es gebe Therapien dagegen, die aber nicht immer erfolgreich seien. Männer mit "tief sitzender homosexueller Tendenz" könnten daher nicht geweiht werden, wie es auch in vatikanischen Instruktionen festgelegt sei.

In dem Vortrag heißt es unter anderem weiter, auch wenn bei homosexueller Liebe Romantik mitspiele, gehe es "weniger um die reale Begegnung mit einem Du". Vielmehr handele es sich um eine "narzisstische Suche" eines Betroffenen nach Männlichkeit, die er selbst nicht fühle.

Später räumte Christen ein: "Mein Vortrag war, wie ich in den letzten Tagen in vielen Gesprächen gelernt habe, unzulänglich und mitunter vielleicht auch so formuliert, dass er Missverständnisse allzu leicht ermöglicht. Es war nicht meine Absicht, homosexuelle Menschen zu verletzen. Sofern das doch geschehen ist, bitte ich um Entschuldigung. Ich halte homosexuelle Menschen nicht für 'krank', was ich übrigens im Vortrag so auch nicht gesagt habe. Größtenteils ging in der Berichterstattung auch unter, dass ich Standpunkte Dritter referiert habe. Aber wichtiger ist mir klarzustellen, dass nach meiner Überzeugung jeder Mensch Respekt verdient und niemand wegen seiner sexuellen Orientierung herabgewürdigt werden darf. Dass durch meine Äußerungen ein anderer Eindruck entstanden ist, tut mir leid."  (DOMRADIO.DE/KNA/PEK)