Presseschau zu Lateinamerika-Reise von Papst Benedikt XVI.

"Pilger der Hoffnung"

Die Kritik von Benedikt XIV. an der Gewalt des Drogenkrieges beherrscht die Schlagzeilen der mexikanischen Printmedien am Samstag. Auch in Kuba, wo der Papst am Montag erwartet wird, nimmt die Reise des Kirchenoberhauptes breiteren Raum ein.

 (DR)

"Die Kirche muss alles gegen die Gewalt tun", zitiert die Tageszeitung "Milenio" den Papst auf der Titelseite. Auch die Tageszeitung "El Universal" rückte das Blutvergießen in den Mittelpunkt der Berichterstattung: "Gebet für die Opfer der Gewalt", schreibt das Blatt und ergänzt: "Benedikt XVI. fordert, den Drogenhandel zu demaskieren". Auch die Zeitung "Reforma" hebt die Bestärkung im Kampf gegen Drogenkriminalität hervor: "Der Papst bittet das Land, sich nicht entmutigen zu lassen."

Die führende Zeitung der Stadt Leon, "El Sol de Leon", widmet ihre Titelseite dem Empfang des Papstes: "Die Liebe von 700.000 Gläubigen" sei Benedikt XVI. bei seiner Ankunft am Freitag entgegengebracht worden. Das Kirchenoberhaupt komme als "Pilger der Hoffnung." Fast alle mexikanischen Tageszeitungen geben ein Zitat von Präsident Felipe Calderon auf, das Land stehe trotz des Drogenkrieges noch "auf den Füßen".

Auch in Kuba, wo der Papst am Montag erwartet wird, nimmt die Reise des Kirchenoberhauptes breiteren Raum ein. Die Kritik Benedikts XVI. auf dem Weg nach Mexiko, der Marxismus in seiner ursprünglichen Form entspreche nicht mehr der heutigen Wirklichkeit, fand in den offiziellen kubanischen Medien keinen direkten Niederschlag. Stattdessen berichtete das Parteiorgan "Granma" über die Eröffnung der Pressezentren in Santiago de Cuba und Havanna durch Außenminister Bruno Rodriguez. Dabei zitierte das Blatt Rodriguez mit den Worten, Kuba werde den Papst "mit Respekt" anhören.

Die amtliche Nachrichtenagentur "Prensa Latina" nahm die Kritik Benedikts XVI. an der Gewalt in Mexiko auf. Diese habe der Papst als Folge des "Kultes um das Geld" gebrandmarkt. Das staatlich kontrollierte Internetportal "Juventud rebelde" (Rebellische Jugend) kommentierte: "Diejenigen, die versuchen, den Besuch Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. aus politischen Gründen zu manipulieren, werden scheitern."

Die kubakritische US-Tageszeitung "El nuevo Herald" aus Miami, einem Zentrum von Exil-Kubanern, stellte die Äußerung des Papstes zum Marxismus in den Vordergrund. Der Marxismus in Kuba sei "jetzt keine Antwort mehr auf die Realität", gab das Blatt den Papst wieder.