Predigt Kölner Dom - zum Nachhören und als Video

Siebter Sonntag der Osterzeit

domradio übertrug am siebten Sonntag der Osterzeit das Kapitelsamt aus dem Hohen Dom zu Köln mit Domkapitular Prälat Radermacher. Die Domkantorei Köln sang unter der Leitung von Winfried Krane die „Missa pange lingua“ von Josquin de Près. Die Orgel spielte Domorganist Prof. Winfried Bönig.

 (DR)

Mit den Worten „Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen", wird zu Beginn der österlichen Lichtfeier die große Osterkerze bereitet. Ohne den Glauben an die Wirklichkeit dieser Worte wären die Leiden, die Christen und Christinnen um ihres Glaubens willen ertragen mussten, zum Verzweifeln. Weil diese Worte glaubwürdig sind, werden sie zum Anker für jene, die gegen Wut und Zerstörung angingen. Lassen wir uns stärken von denen, die stärker als wir an den Sieg der Liebe glaubten - an den Sieg am Anfang und am Ende.
Wortgottesdienst

Erste Lesung
Stephanus gilt nicht nur als der erste Blutzeuge der Kirche, sondern auch als tragende Gestalt der christlichen Liebestätigkeit in Jerusalem. In seiner Person sind standfester Glaube und Nächstenliebe überzeugend vereint. Die Apostelgeschichte würdigt den Märtyrer und Diakon Stephanus, indem sie sein Ende dem Sterben Jesu (vgl. das heutige Evangelium) gleich gestaltet. Ecce homo!

Zweite Lesung
Die Stimme, die Johannes hört, lädt ein zum Hochzeitsmahl, zur Daseinsfülle in einer vollendeten Welt. Noch steht das Fest aus, aber unsere Hoffnung wird genährt, dass wir alle, die wir die Lesung hören, zu den Geladenen gehören. Doch das Fest braucht auch unsere Sehnsucht: „Komm!" Nur so wird uns die Einladung zum Mahl erreichen.

Evangelium
Manchmal  begreifen wir erst am Beispiel des anderen, was schon längst in uns ist. Manchmal sehen wir erst durch den Weggang eines anderen, was wir eigentlich brauchen. Wir sind auf Begegnung angewiesen, um unser Wesen zum Klingen zu bringen. Und während wir klingen, klingt in uns das Universum und die lebendige Fülle, die in allem waltet. Gott ist in unserem Herzen, lasst uns in seinem Herzen sein.

Fürbitten
Wir wollen zu Gott beten, der uns zur Einheit berufen hat:
V: Herr, unser Gott. A: Höre unser Gebet.
- Wir bitten für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen. Hilf ihnen, die ersehnte Einheit
   des Gottesvolkes voranzutreiben und gleichzeitig seine wunderbare Vielfalt zu schützen und
   zu fördern.
- Wir bitten für die Menschen auf der ganzen Welt, die sich aus religiösem Fanatismus
   bekämpfen. Lass sie erkennen, dass du ein Gott der Liebe und des Friedens bist, ganz
   gleich, in welcher Religion du verehrt wirst.
- Wir bitten für die einsamen und verlassenen Menschen. Begegne ihnen in Menschen, die
   sich ihnen liebevoll zuwenden.
- Wir bitten für unsere Gemeinde. Fördere unsere Bereitschaft, das Wohl der anderen ebenso
   engagiert zu vertreten wie unsere Eigeninteressen.
Guter Gott, du hast jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit erschaffen und erfreust dich an der Vielfalt der Menschen. Wir danken dir, dass du auch die Einheit mit uns und unsere Einheit untereinander willst durch deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder Jesus Christus.

Einkehr des Herzens

Wenn dein Herz wandert oder leidet
bring es behutsam an seinen Platz zurück
und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn.

Und selbst, wenn du in deinem Leben nichts getan hast
außer dein Herz zurückzubringen
und wieder in die Gegenwart unseres Gottes zu versetzen,
obwohl du es zurückgeholt hattest,
nachdem du es zurückgeholt hattest,
dann hast du dein Leben wohl erfüllt.

Franz von Sales