Pontifikalamt zum 2. Jahrestag der Wahl von Papst Benedikt XVI. - Predigt hier in Bild und Ton

Dritter Sonntag der Osterzeit

domradio übertrug am 3. Ostersonntag das Pontifikalamt mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus dem Hohen Dom zu Köln. Kardinal Meisner feierte das Pontifikalamt zum 2. Jahrestag der Wahl von Papst Benedikt XVI. und zum Jahrgedächtnis für Weihbischof Dr. Josef Plöger. In seiner Predigt zog der Kölner Kardinal ein positives Fazit der ersten beiden Jahre des Pontifikats Benedikts und unterstützte erneut dessen Forderung nach einem Gottesbezug in der EU-Verfassung. Hören und sehen Sie die Predigt hier.

 (DR)

„Der Glaube kann Berge versetzen", heißt es. Er kann Menschen stärken und über das Gewöhnliche hinauswachsen lassen. Solchen Menschen zu begegnen, ist etwas ganz Besonderes. Man weiß um ihre Schwächen, man ist sich ihrer Menschlichkeit sicher - und kann sich nicht genug wundern über die Kraft, die sie ausstrahlen. Gott lebt im Menschen und im Menschlichen: Die Bibel führt uns in dieses Geheimnis ein.

Erste Lesung
„Hier stehe ich und kann nicht anders." Wer kennt dieses Wort nicht, mit dem der Legende nach Martin Luther zu Worms vor dem Kaiser seinen Glauben verteidigt haben soll. Ja, in letzter Instanz muss man dem eigenen Herzen, das auf Gott gehört hat, mehr gehorchen als den Mächtigen und mehr als der Macht der öffentlichen Meinung. Es ist alles andere als harmlos, sich als ganze Person in die Waagschale zu werfen. Aber es gibt auch die Freude, im Glauben und Handeln eins sein zu können.

Zweite Lesung
Vielleicht ist uns die visionäre Sprache der Johannes-Offenbarung fremd. Aber es ist ja auch eine unbekannte Dimension, an der uns das Buch teilhaben lässt; es sind himmlische Einblicke, die uns der Visionär durch höfische Symbolik vermitteln will. Der, der sich erniedrigt hat und der geschmäht wurde von seinen Gegnern, wird gemeinsam mit dem Höchsten gelobt von Himmel und Erde, vom Chor der Engel und von der ganzen Schöpfung.

Evangelium
Das einundzwanzigste Kapitel ist dem Johannes-Evangelium nachträglich hinzugefügt worden. Die junge Kirche sucht das Vermächtnis Jesu für die nachapostolische Zeit zu deuten. Worin besteht ihre Sendung? Im heutigen Evangeliumstext gibt Jesus sein Hirtenamt an Petrus weiter. Dreimal erteilt er seinen Auftrag, so oft, wie Petrus ihn verleugnet hat. Obwohl Jesus der dunklen Seiten des Petrus gewahr ist, beruft er ihn zum Hirten. Jesus lässt sich auf eine Kirche ein, die menschlich ist.