Pontifikalamt mit Weihbischof Rainer Woelki aus dem Kölner Dom

Hochfest Christkönigssonntag - 34. Sonntag im Jahreskreis

domradio am 34. Sonntag im Jahreskreis. Wir übertrugen das Pontifikalamt mit Weihbischof Rainer Woelki aus dem Hohen Dom zu Köln. Die Heilige Messe wurde zum Hochfest Christkönigssonntag gefeiert. Der Chor sang unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich die Cantus Missae Op. 109, Messe von Josef Rheinberger. Die Orgel spielte Winfried Böning. Zu Beginn sang die Gemeinde Lied 560 aus dem Gotteslob: "Gelobt seist du Herr Jesus Christ".

 (DR)

Das Christkönigsfest wurde anlässlich des Heiligen Jahres 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa 325 von Papst Pius XI. in seiner Enzyklika Quas Primas vom 11. Dezember 1925 eingesetzt. Es betont in der Katholischen Glaubenslehre die wahre Königsherrschaft Christi und richtet sich damit gegen den Säkularismus und Laizismus. In der Katholischen Kirche, insbesondere bei der katholischen Jugend der Weimarer Republik und des Dritten Reichs, spielte die Christkönigsverehrung eine große Rolle. Entgegen dem Führerkult der säkularen Gesellschaft konnten junge Katholiken an Prozessionen und Feiern teilnehmen und sich so gefahrlos von der Ideologie des Nationalsozialismus abgrenzen.

Welchem König bin ich zu dienen bereit? Die Jünger, die Jesus folgen und seine Predigt vom nahen Reich Gottes hören, machen sich zunächst durchaus Hoffnungen auf eine weltliche Herrschaft. Werden sie dabei die guten Posten bekommen? Wer erobert die Plätze rechts und links von ihm, wer erklimmt welchen Rang auf der Karriereleiter? Das spielt für die Jünger noch längere Zeit eine Rolle. Erst langsam begreifen sie, dass es um eine Herrschaft ganz anderer Art geht. Und erst bei der Kreuzigung sehen sie: „Das ist euer König". Können sie ihm da noch folgen? Können wir uns zu so einem König bekennen - mit allen Konsequenzen?

Erste Lesung
König David ist nicht ohne persönliche Fehler und die Art seiner Herrschaft weder unumstritten noch konfliktfrei. Aber im Rückblick gilt er doch als der ideale König von ganz Israel und Juda: Ein guter Hirte seines Volkes, von Gott berufen aus bäuerlicher Hirtentätigkeit, zum Feldherrn geworden, dann König von Juda, und nun, auf Bitten der Ältesten des Nordreichs, auch zum König von Israel gesalbt. Welch eine Karriere! An seiner idealisierten Gestalt bildet sich die Hoffnung, dass noch einmal ein König wie er aus dem Haus Davids kommen werde, um das Volk zu retten.


Zweite Lesung
Der Brief an die Kolosser gibt zu bedenken, dass die Erlösung in Christus nicht allein Bedeutung für den einzelnen Menschen hat, sondern die ganze Schöpfung erfasst. Christus ist nicht nur mächtiger als alles Geschaffene, er hat nicht nur in der Schöpfung Vorrang, sondern die Schöpfung selbst hängt ganz eng mit ihm zusammen: Alles wurde „in ihm", „durch ihn" und „auf ihn hin" geschaffen. Er ist Ursprung und Ziel der Schöpfung. Als Erstgeborener der Toten wird er die ganze Schöpfung ins Leben führen.

Evangelium

Der, den die Lesung als Ersten der Schöpfung bezeichnet hat, hängt erstickend am Kreuz und wird dort noch ausgelacht. Der wahrhaft Mächtige liefert sich in eine Situation völliger Ohnmacht aus. Er teilt seine Lage mit den Opfern in der ganzen Welt. Müsste er jetzt nicht seine Macht erweisen und herabsteigen? Doch Gottes Macht ist anders. Einer von denen, die mit Christus hingerichtet werden, kann an die Macht der Ohnmacht glauben.