Pontifikalamt mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und Weihe des "Judas-Makkabäus-Fensters"

32. Sonntag im Jahreskreis

domradio.de übertrug am 32. Sonntag im Jahreskreis das Pontifikalamt mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus dem Hohen Dom zu Köln. Die Domkantorei Köln sang unter der Leitung von Winfried Krane die Missa brevis von Hermann Schroeder. An der Orgel spielte Winfried Bönig. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das "Judas-Makkabäus-Fenster" eingeweiht. Es befindet sich in der Ostwand des Nordquerhauses – traditionell nahm der Dompropst – Norbert Feldhoff – die Segnung vor.

 (DR)

Die Hoffnung auf eine Auferstehung der Toten hat sich in der Geschichte Israels erst nach und nach herausgebildet. Bei Abraham und Sara, Isaak und Rebekka erkennt man die Hoffnung, dass die Verheißung Gottes sich über den eigenen Tod hinaus erfüllt. Die heutige Lesung zeigt eine Familie, die ihr Leben für Gottes Gebot gibt, weil sie auf Gottes Treue über den Tod hinaus vertraut. Auch Jesus ist in diesem Vertrauen auf den Vater in den Tod gegangen. Die Erfahrung der Zeuginnen und Zeugen seiner Auferweckung bestätigt alle Hoffnungen: Gott hat den Gekreuzigten nicht im Tod gelassen, er lebt.

Erste Lesung
Sieben Brüder sterben mit ihrer Mutter für ein Gesetz, das die Christen nicht mehr einhalten werden. Es handelt sich um das Verbot, Schweinefleisch zu essen. Lohnt der Einsatz? Die Frage, wie wichtig dieses Gebot ist, stellt sich dieser Familie gar nicht. Für sie ist es eine Weisung, die Gott den Vätern und Müttern Israels gegeben hat. Und sie wollen eher gegen die Gesetze des Königs als gegen die Gesetze Gottes verstoßen. In ihrer Weigerung, menschliche Macht zu vergötzen, vertrauen sie auf die Treue Gottes, die ihre eigene Treue übersteigt und noch über die Grenzen des Todes hinausreicht. Dies ist eines der ersten deutlichen Zeichen für die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

Zweite Lesung
Paulus ermutigt die Gemeinde, trotz aller äußeren Belastungen und Widerstände, die der Verkündigung entgegenwirken, nicht aufzugeben. Gott ist treu, er wird sie durch das Böse, das sie erleben, hindurch retten. Die Kraft dazu und den Trost in einer solchen Situation erbitten Apostel und Gemeinde füreinander vom Herrn.

Evangelium
Gibt es eine Auferstehung der Toten? In dieser Frage sind die Sadduzäer mit den Pharisäern zerstritten. Während die Pharisäer an eine Auferstehung der Toten glauben, leugnen die Sadduzäer sie - und suchen ihr Heil in der Welt. Hier diskutieren sie die Frage mit Jesus. Um ihre eigene Sicht zu untermauern, konstruieren sie den höchst unwahrscheinlichen Fall einer Frau, die nach dem alten Gebot der Leviratsehe nacheinander mit sieben Brüdern verheiratet gewesen und dennoch kinderlos gestorben ist. Welche der Ehen gilt im Himmel?

Jesus weist die Argumentation zurück: Rechtssätze, nach denen irdische Angelegenheiten formal geregelt werden, haben im Himmel keine Bedeutung, deshalb kann man aus ihnen keine Rückschlüsse auf die Ewigkeit ziehen. Aber seht euch unsere eigene Tradition an. Schon von der Treue unseres Gottes her müsstet ihr an Auferstehung glauben.