Pontifikalamt mit Bischof Le Saux im Paderborner Dom

Liborifest

Im Rahmen des diesjährigen Libori-Triduums übertrug domradio.de das Pontifikalamt aus dem Paderborner Dom mit Bischof Yves Le Saux aus Le Mans als Zelebrant. Le Mans ist die Partnerdiözese der Erzbistums Paderborn.

 (DR)

Das Pontifikalamt mit Bischof Le Saux fand auf drei Sprachen statt: Deutsch, Französisch und Latein. Es sang der Domchor des Paderborner Domes.

Zu Beginn des Gottesdienstes hieß Erzbischof Hans-Josef Becker die Gäste aus Frankreich herzlich willkommen: "Sorgen wir gemeinsam dafür, dass uns auch weiterhin der 'Liebesbund ewiger Bruderschaft' zwischen den Diözesen Le Mans und Paderborn verbindet und uns auf unserem gemeinsamen Weg in der Nachfolge des Herrn in Glaube, Hoffnung und Liebe stärkt", sagte er.

"Gott hat sich in Jesus als derjenige offenbart, der angesichts der Not der Menschen erschüttert ist", sagte Bischof Le Saux in seiner Predigt, die traditionell in französischer Sprache gehaltenen wird. Im österlichen Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung habe Jesus die Not der Menschheit auf sich genommen. "Er teilt alle Einsamkeit, alle Situationen, in denen wir Angst haben oder uns verraten fühlen oder andere verraten haben", sagte er. "Er ist allen Opfern nahe, denen Gewalt angetan wurde, aber auch den Peinigern. Er ist all denen nahe, die das Gefühl haben, von Gott verworfen worden zu sein, allen physisch und moralisch Leidenden."

In der Passion Jesu habe die Liebe Gottes ihren Höhepunkt erreicht, so der Bischof aus Le Mans fest. Es handele sich dabei um eine barmherzige Liebe, die sich der menschlichen Not und des Bösen in der Welt bediene, um durch die Kraft der Vergebung eine noch größere Liebe zu offenbaren. "Vergebung und Barmherzigkeit sind die Zuflucht für den Armen in seiner Not", stellte er fest.

Jeder Mensch könne in die Lage geraten, mit äußeren oder auch inneren Nöten zu hadern, fuhr Bischof Le Saux fort. Beunruhigend sei auch der derzeitige Zustand der Welt, die voller Gewalt und Bosheit, Egoismus und Gleichgültigkeit sei. Er erinnerte an die Not der vielen Flüchtlinge, an die Not der verfolgen Christen, an die Not in zerrütteten Familien sowie an die Not von Jugendlichen ohne Zukunft. "Aber wir glauben, dass der Tod und die Auferstehung die göttliche Grenze bilden, die dem Bösen gesetzt ist", sagte er. "Im Ostern des Herrn ist das Böse durch das Gute besiegt, der Hass durch die Liebe, der Tod durch die Auferstehung."

Zum Abschluss seiner Predigt verwies Bischof Le Saux auf das "Jubiläum der Barmherzigkeit", das Papst Franziskus im Dezember als Heiliges Jahr eröffnen werde. "Diese Initiative scheint mir von äußerster Wichtigkeit zu sein, denn die Barmherzigkeit Gottes ist die Antwort auf die Not unserer Welt." Für die Menschen gehe es darum, sich von dieser Barmherzigkeit berühren zu lassen: "Wir selbst müssen Missionare der Barmherzigkeit werden und sie verkünden, wir müssen sie der Welt anbieten. Aber vor allem und in erster Linie müssen wir sie unter uns leben."

Mit den jährlichen Festlichkeiten in Paderborn wird an die Ankunft der Reliquien des Heiligen Liborius von Le Mans im Jahr 836 in Paderborn erinnert. Liborius soll den mittelalterlichen Heiligenlegenden zufolge im vierten, fünften Jahrhundert nach Christus 47 Jahre lang Bischof von Le Mans im heutigen Frankreich gewesen sein. Er wurde frühzeitig als Heiliger verehrt. Unter Kaiser Ludwig dem Frommen gelangten seine Gebeine nach Paderborn.

(Quelle: Erzbistum Paderborn, Kna)

 


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