Der Kölner Domchor sang unter der Leitung von Eberhard Metternich und Simon Schuttemeier die Missa Octavi Toni von Orlando di Lasso. Erstmals sangen 23 Knaben des B-Chores mit den älteren Knaben und den Männerstimmen im Dom. An der Orgel: Winfried Bönig.
"Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt." (Lk 15,19)
Impuls zum Evangelium Lk 15,1-32 von Wolfgang Knor
Zur Zeit Jesu lebten Zöllner und Sünder am Rand der Gesellschaft. Die besseren Kreise zogen eine scharfe Trennungslinie. Mit solchen Leuten wollten sie nichts zu tun haben. Jesus kümmerte sich nicht um solche Vorurteile. Er suchte gerade die Benachteiligten auf und schenkte ihnen Zeit und Beachtung. Damit provozierte er die Pharisäer und Schriftgelehrten.
In drei Gleichnissen versuchte Jesus, seine Gegner für eine neue Sicht auf die Sünder zu gewinnen. Es ging ihm dabei nicht nur um mehr Verständnis füreinander und einen sozialen Ausgleich. Er rückte das fragwürdige Gottesbild der Pharisäer zurecht. Denn das sagen seine Gleichnisse vom Verlieren und Finden: Ob Schaf oder Münze oder Sohn – dem Vater ist keine Mühe zu groß. Gott sucht den verlorenen Menschen, geht ihm nach und freut sich, wenn er ihn zur Umkehr bewegen kann.
Vor allem das dritte Gleichnis von der Rückkehr des »verlorenen Sohnes« – oder besser vom »barmherzigen Vater« – zeigt, wie wertvoll jeder Mensch in den Augen Gottes ist. … Die Versöhnung geht vom Vater aus. Er hat Sehnsucht nach seinen Kindern, auch wenn sie nicht vollkommen sind. Schaf oder Münze oder Sohn – es fehlt etwas am Ganzen. Wenn sie wieder da sind, ist die Freude groß. Strahlt in unseren Gemeinden etwas auf von der Freude über jeden, der den Weg zurück findet?
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, September 2022, www.tedeum-beten.de
