Pontifikalamt im Kölner Dom

Hochfest des Hl. Petrus und Hl. Paulus und Patrozinium des Hohen Doms zu Köln

6.000 rote Rosen und rote Meßgewänder in St. Peter: Erinnerung an die zwei Märtyrer Paulus und Petrus, dessen Nachfolger der Papst ist. "Tu es Petrus", sang immer wieder der Chor; Benedikt XVI. verharrte auch einen Moment am Grab des Apostelfürsten unter der Kuppel des Michelangelo.

 (DR)

6.000 rote Rosen und rote Meßgewänder in St. Peter: Erinnerung an die zwei Märtyrer Paulus und Petrus, dessen Nachfolger der Papst ist. "Tu es Petrus", sang immer wieder der Chor; Benedikt XVI. verharrte auch einen Moment am Grab des Apostelfürsten unter der Kuppel des Michelangelo. Dabei hatte er wichtige Vertreter der Orthodoxie an seiner Seite, darunter den orthoxen Co-Präsidenten der katholisch-orthodoxen Dialogkommission, Metropolit Ioannis Zizioulase von Pergamon. Zum orthodoxen Andreas-Fest, dem höchsten Apostelfest der orthodoxen Kirche, will Benedikt XVI. Ende November nach Istanbul reisen. Der orthodoxe Ökumenische Patriarch von Konstantinopel ist Nachfolger des hl. Andreas; damit werden sich also gewissermaßen die zwei Brüder Petrus und Andreas besuchen.
Während des Festgottesdienstes überreichte Papst Benedikt 27 im vergangenen Jahr ernannten Erzbischöfen das Pallium; unter ihnen waren mehrere Brasilianer und Italiener, auch Kardinal Crescenzio Sepe, der bis vor kurzem die Missionskongregation leitete und jetzt neuer Erzbischof seiner Heimatstadt Neapel ist. Der Papst und Sepe begrüßten sich besonders herzlich. Das Pallium, ein weißes Schulterband, wird als Zeichen der Metropolitanwürde bei liturgischen Feiern über dem Messgewand getragen. Es ist auch ein Zeichen der Verbundenheit eines Erzbischofs mit Rom und dem Nachfolger des hl. Petrus.

Predigt Papst Benedikt XVI.
In seiner Predigt bekannte sich Benedikt XVI. zu der Formel des hl. Ignatius von Antiochien, dass der römische Bischof den "Vorsitz in der Liebe" führe. Der Papst kam wie in früheren und viel beachteten Texten auf das Bild zurück, die Kirche sei ein kleines Schiff, das "vom Wind der Ideologie hin- und hergetrieben" wird; es werde schon von den Wellen überspült und drohe zu sinken. Die Kirche könne sich aber auf den Beistand Christi verlassen, der gerade in der Schwachheit und Gefährdung anwesend sei und siege. Nicht wir Menschen bauen die Kirche, so der Papst eindringlich, sondern Christus selbst.
Die spätantike Petrusstatue in der Basilika war übrigens wie immer zu diesem Fest mit einem roten Chormantel umkleidet worden und trug einen Fischerring am Finger; aber anders als an früheren Peter-und-Paul-Festen trug sie keine Tiara auf dem Kopf.

Angelus
Nach dem Angelus-Gebet sagte Papst Benedikt XVI. vor Zehntausenden Pilgern auf dem Petersplatz:
Auf deutsch sagte der Papst: "Zum heutigen Hochfest der Apostel Petrus und Paulus heiße ich auch alle Pilger und Besucher deutscher Sprache herzlich willkommen. Hier in Rom spüren wir auf besondere Weise die Nähe des ersten Papstes, Petrus, und des großen Völkerapostels Paulus. Viele Pilger verweilen an ihren Gräbern im Gebet, und auch ich vertraue meinen Hirtendienst heute erneut ihrer Fürsprache an. Der Herr begleite euch auf all euren Wegen mit seiner göttlichen Gnade!"

Pontifikalamt im Kölner Dom
Seit dem 4. Jahrhundert werden Kirchen auf den Namen von Heiligen geweiht. Patrone der Hohen Domkirche zu Köln, des Kölner Doms sind Petrus und Maria. Heute wird im Dom das Patrozinium, also die Schutzherrschaft des Heiligen Petrus über die ihm geweihte Kirche festlich begangen.

Der Brauchtumsforscher Dr. Manfred Becker-Huberti stellt im domradio-Interview die Bräuche rund um das Fest Peter und Paul vor.