Pontifikalamt aus dem Kölner Dom

Eröffnung der Missio-Aktion

Mit einem Pontifikalamt im Kölner Dom hat das katholische Missionswerk missio am Sonntag seine diesjährige bundesweite Aktion zum Monat der Weltmission eröffnet.

 (DR)

Neben Kardinal Joachim Meisner nahmen auch das Oberhaupt der koptisch-katholischen Kirche, Ibrahim Isaac Sedrak, Kurienkardinal Leonardo Sandri, missio-Präsident Klaus Krämer und weitere Kirchenführer und Gäste aus Ägypten an dem Gottesdienst teil. Ägypten steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Aktion.

In seiner Predigt stellte der Kölner Kardinal die Mission als eine zentrale Aufgabe der Christenheit heraus. "Der Christ, und damit die Kirche, ist eigentlich nur missionarisch zu begreifen", sagte Meisner. Christus sei der Bringer des Lebens und der Liebe. Die Menschen als Ebenbilder Gottes trügen diese Aufgaben weiter. Die Formen der Mission seien vielfältig, im Zentrum stehe Mission durch Liebe. "Missionarischer Einsatz gehört zu unserer christlichen Selbstverwirklichung, die Menschheit braucht nichts nötiger als die Botschaft von Gott."

"Wirbelstürme von Tod und Vertreibung"

Vor allem im Nahen Osten, wo gegenwärtig "Wirbelstürme von Tod und Vertreibung" herrschten, seien Mission und Unterstützung aus Europa für die christlichen Ureinwohner zentral, mahnte Meisner und verurteilte die Übergriffe auf Christen durch extremistische Minderheiten. Der Nahe Osten drohe zu einer christenlosen Region zu werden, sagte der Kardinal und verwies auf Ägypten, Syrien, Irak und Libanon. "Das ist eine Weltkatastrophe."

"Obwohl die katholische Kirche Ägyptens mit ihren rund 200.000 Gläubigen eine kleine Kirche ist, trägt sie Wesentliches zur Entwicklung des Landes bei", hatte zum Auftakt des Monats der Weltmission missio-Präsident Krämer erklärt. Die katholische Ortskirche engagiere sich sowohl im Gesundheitsbereich als auch in der Bildung, insbesondere für Mädchen, und Projekten für Menschen mit Behinderungen, die in Ägypten starken Diskriminierungen ausgesetzt seien.

Kardinal Sandri hatte im Vorfeld seines Deutschlandbesuches erklärt, die Kirche Ägyptens nehme für das Christentum im Nahen Osten eine Schlüsselstellung ein. Ägypten sei das Land mit den meisten Christen der Region.

Mit rund 300 Veranstaltungen unter dem Motto «Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben» wirbt missio für Solidarität mit Ägyptens Christen, die den Angaben nach in ihrem Heimatland häufig verfolgt und angegriffen werden. Eine Kollekte, die am Sonntag der Weltmission (27. Oktober) bundesweit in den katholischen Gottesdiensten gesammelt wird, soll die ärmsten Diözesen der katholischen Kirche unterstützen.

Nur zehn Prozent der 80 Millionen Ägypter bekennen sich zum Christentum und bilden damit die größte religiöse Minderheit in einem islamischen Staat. Zahlreiche Kirchen und christliche Einrichtungen seien in den letzten Monaten von militanten Islamisten angegriffen worden, hieß es.
 


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