Politik und Kirche würdigen ehrenamtliches Engagement

 (DR)

Politik, Kirchen und Verbände haben zum Internationalen Tag des Ehrenamts am Montag die Bedeutung der freiwilligen Helfer für die Gesellschaft gewürdigt. Laut Angaben der Bundesregierung engagieren sich 31 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Mehr als 40 Prozent der Bürger ab 14 Jahren übernehmen demnach Verantwortung. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als vor 15 Jahren. Die UNO hatte den Internationalen Tag des Ehrenamts vor 30 Jahren ausgerufen.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), lobte insbesondere die Arbeit der vielen zehntausend Freiwilligen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und "so ein starkes Zeichen für die Werte unseres Landes und den gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen". Zugleich warnte sie vor Enttäuschungen, die durch Überforderung entstehen könnten. Daher sei es wichtig, ehrenamtliche Helfer zu qualifizieren und zu beraten und ihnen Hilfe durch Hauptamtliche zukommen zu lassen. Zugleich müsse auch das bürgerschaftliche Engagement von Menschen mit Einwanderungsgeschichte gestärt werden.

Engagement unverzichtbar

Aus der Sicht des Deutschen Städte- und Gemeindebundes ist das bürgerschaftliche Engagement unverzichtbar für das Gemeinwesen. "Wir sind auf Menschen angewiesen, die für andere Verantwortung übernehmen und einen Beitrag für unsere Gemeinschaft leisten", erklärte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg in Berlin. Auch er lobte insbesondere das ehrenamtliche Engagement für die Flüchtlinge: "Diese Ehrenamtlichen tun das mit einer überwältigenden Zuwendung und Hilfsbereitschaft, mit viel Zeit und Kraft, oft bis zur eigenen Erschöpfung."

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz verwies auf die große Bedeutung von Ehrenamtlichen im Bereich der Kirchen. "Ohne sie kann Kirche nicht Kirche sein", erklärte der Vorsitzende der Pastoralkommission der Bischöfe, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. Er würdigte insbesondere den überdurchschnittlich hohen Anteil von Frauen. In ihrem Engagement machten auch die Frauenverbände deutlich, "dass wir an einen Gott glauben, der Männer wie Frauen mit der gleichen Würde und den gleichen Rechten ausgestattet hat und der unseren Einsatz auch für mehr Geschlechter-Gerechtigkeit in der Gesellschaft wie in der Kirche will." Dazu seien Strukturen der Beteiligung nötig, aber auch konkrete Unterstützung, so Bode.

(Quelle: KNA, 4.12.2016)