Piusbrüder versichern Gesprächsbereitschaft

Reaktion auf Papst-Brief

Die traditionalistische Piusbruderschaft beteuert nach dem jüngsten Brief von Papst Benedikt XVI. ihre Gesprächsbereitschaft über Fragen der Glaubenslehre. Die Bruderschaft will die "doktrinalen Gespräche" in Angriff nehmen, die der Vatikan als notwendig bezeichnet hat.

 (DR)

Das teilte der Generalobere, Bischof Bernard Fellay, am Donnerstagabend im schweizerischen Menzingen mit.  Zugleich betonte der oberste Piusbruder aber, dass die "schwerwiegende Krise", die die Kirche durchschreite, nur durch eine "vollständige Rückkehr zur Reinheit des Glaubens" gelöst werden könne. Der Generalobere sagte weiter: "Mit dem heiligen Athanasius bekennen wir: 'Wer auch immer gerettet werden will, muss vor allem den katholischen Glauben annehmen: Wer ihn nicht vollständig und unversehrt bewahrt, wird ohne jeden Zweifel in sein ewiges Verderben eingehen'."

Über das Schreiben des Papstes an die katholischen Bischöfe zum Wirbel um die Piusbruderschaft zeigte sich Fellay erfreut: "Nach der jüngsten 'Lawine von Protesten' danken wir dem Heiligen Vater mit Nachdruck, dass er die Diskussion auf jene Höhe zurückgeführt hat, wo sie verbleiben soll: Bei der Frage des Glaubens."

"Pannen" im Umgang mit der Piusbruderschaft
Der Papst hatte in seinem Brief "Pannen" im Umgang mit der Piusbruderschaft eingeräumt, zugleich aber um Verständnis für die umstrittene Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Vereinigung geworben. Benedikt XVI. stellte mit Blick auf die Piusbruderschaft aber auch klar: "Man kann die Lehrautorität der Kirche nicht im Jahr 1962 einfrieren - das muss der Bruderschaft ganz klar sein."

Fellay versicherte nun, die Bruderschaft sei "weit davon entfernt", die Tradition 1962 und damit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil anhalten zu wollen. "Vielmehr wünschen wir, dass das II. Vatikanum und das nachkonziliare Lehramt im Lichte dieser Tradition gesehen wird, welche der hl. Vinzenz von Lerin definiert hat als 'das was immer, überall und von allen geglaubt wurde'." Dies müsse ohne Bruch geschehen.