Piusbrüder sagen Diakonatsweihe in Zaitzkofen ab, planen aber Priesterweihen - Bistum wartet auf Anweisungen aus Rom

Wer hat noch nicht, wer will noch mal?

Die vom Vatikan nicht anerkannte Piusbruderschaft hat ihre für 30. Mai geplanten Diakonatsweihen in ihrem Priesterseminar in Zaitzkofen bei Regensburg offenbar abgesagt. Das berichtete der Bayerische Rundfunk am Mittwoch unter Berufung auf eine Sprecherin des Zentrums der traditionalistischen Bruderschaft im schweizerischen Menzingen. Nach wie vor werden aber Priesterweihen für Juni angekündigt. Das Bistum wartet noch auf Handlungsanweisungen aus Rom.

 (DR)

Vom Kalender auf der Internetseite war der Termin bereits seit längerem entfernt worden. Eine Verlegung der Weihen in die Schweiz wie bei den Subdiakonatsweihen vor wenigen Wochen scheint auch nicht geplant zu sein. Die Sprecherin sagte dem BR, sie wisse davon nichts.

Nach wie vor werden aber Priesterweihen in Zaitzkofen für den 27. Juni angekündigt. Sie sollen vom spanischen Pius-Bischof Alfonso de Galarreta vorgenommen werden. Er gehört zu jenen vier Bischöfen, die Erzbischof Marcel Lefebvre gegen den Willen des Papstes weihte. Laut katholischem Kirchenrecht sind ihnen Weihehandlungen trotz der Aufhebung ihrer Exkommunikation durch Papst Benedikt XVI. Ende Januar nicht erlaubt. Die Bischöfe haben derzeit keine Befugnis, ein Amt in der Kirche auszuüben.

Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat den Vatikan bereits vor Monaten schriftlich um Anweisung gebeten, wie er mit dem Priesterseminar in Zaitzkofen verfahren solle. Bisher sei keine Antwort eingegangen, erklärte Bistumssprecher Jakob Schötz gegenüber dem BR. Müller hatte stets erklärt, es könne im Bistum nur ein Priesterseminar geben. Von den Traditionalistenbischöfen erwartet er weiterhin, dass sie unerlaubte Weihen unterlassen, bis ihr kirchenrechtlicher Status geklärt sei.