Piusbruderschaft distanziert sich von Williamson

Richard allein zu Haus?

Die Piusbruderschaft hat sich von den Aussagen von Bischof Richard Williamson zum Holocaust distanziert. Mit Blick auf den in Regensburg anstehenden Prozess gegen Williamson erklärte die Priesterbruderschaft nun, eine Verharmlosung der Judenmorde sei inakzeptabel.

 (DR)

Wegen der Holocaust-Leugnung sei Williamson «umgehend» als Regens des Priesterseminares der Vereinigung in Argentinien abberufen worden. Die Priesterbruderschaft sprach die Bitte aus, Williamson Aussagen nicht mit der Haltung der Gruppierung zu verknüpfen.

Papst Benedikt XVI. hatte im Januar 2009 die Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbruderschaft aufgehoben, um einen Dialog mit der ultrakonservativen Gruppierung zu beginnen. Fast zeitgleich wurde bekannt, dass Williamson in einem in Deutschland aufgezeichneten TV-Interview den Holocaust geleugnet hatte. Wegen dieses Vorfalls findet nun in Regensburg der Prozess statt, zu dem Williamson nach Auskunft seines Anwalts trotz einer Ladung nicht erscheinen wird. Die 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Priesterbruderschaft Sankt Pius X. lehnt zentrale Kirchenreformen des 20. Jahrhunderts ab. Sie ist vom Vatikan nicht anerkannt.