Pilgern auf zwei Rädern

Von Frankfurt nach Rom

Mit dem Fahrrad von Frankfurt nach Rom - um dort den Papst zu sehen: Drei junge Erwachsene machen sie auf eine ganz besondere Pilgerfahrt durch Europa, auf der sie nicht nur neue Orte, sondern auch ihren Glauben kennen lernen wollen.

Die drei Fahrradpilger in Rom / © Privat (DR)
Die drei Fahrradpilger in Rom / © Privat ( DR )

Zwei Wochen haben Enrico Wagner, Jonas Sträßer und Marc Niedenführ auf den Rädern gesessen und den Weg durch Deutschland, Österreich und Italien angetreten - inlusive Alpenüberquerung. Die sei aber weniger anstrengend gewesen, als gedacht, sagen die drei.

Viel mehr haben sich ihnen die Begegnungen auf dem Weg eingeprägt: Denn abends wollten sie bei den Gemeinden auf dem Weg Unterschlupf finden - und waren sehr erfolgreich: "Da wurden uns die Türen geöffnet", sagt Enrico Wagner. Jonas Sträßer ergänzt: "Wir waren wahnsinnig überrascht davon, wie gut das funktioniert hat."

Jeden Abend woanders Gast sein

Tatsächlich konnten sie in 15 von 18 Nächten entweder ihr Zelt auf einer Gemeindewiese aufbauen oder haben gleich eine gemeindeeigene Wohnung bekommen. Jonas Sträßer: "Das war einfach eine wahnsinnig bereichernde Erfahrung, mit so viel Gastfreundschaft empfangen zu werden. Am Ende war das eine der zentralen Aspekte unserer Reise."

Jeden Abend in einer anderen Gemeinde zu Gast, das war auch für Überraschungen gut: "Es gab in Italien auch Wohnungen, von denen wir gar nicht genau wussten, wem sie gehören und wer normalwerweise darin wohnt. Da hatten wir dann sogar ein eigenes Bett." Doch es waren nicht nur die Örtlichkeiten: Vor allem waren es die Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die den drei jungen Fahrradpilgern nachhaltig im Gedächtnis geblieben sind: "Es wurden uns die Türen und die Herzen geöffnet."

Höhepunkt: Rom

Als krönender Abschluss wartete am Ende der zwei Wochen die "ewige Stadt" auf die drei. Enrico Wagner erinnert sich: "Wir haben die Fahrräder eine Treppe hochgetragen und dann standen wir vor der Engelsburg mit Blick auf den Petersdom - dieser Moment war unbeschreiblich."

Im Lauf der zwei Wochen haben die drei Pilger Glauben erfahren, vor allem am Menschen: Geblieben ist, sagt Jonas Sträßer, "eine große Freude und eine große Dankbarkeit, Teil zu sein von einer Gemeinschaft, in der so viel Herzlichkeit besteht. Die Gastfreundschaft, die wir erfahren haben, war etwas, was diesen Glauben gezeigt hat."


Sonnenuntergang über dem Petersdom / © Matteo Nardone (dpa)
Sonnenuntergang über dem Petersdom / © Matteo Nardone ( dpa )
Quelle:
DR