Philippinen: Neue Runde der Friedensgespräche

Waffenruhe auf beiden Seiten

Seit Jahrzehnten kämpfen auf den Philippinen Rebellen und Regierung. Kurz vor einer neuen Runde der Friedensgespräche zwischen der philippinischen Regierung und kommunistischen Rebellen haben beide Seiten jetzt eine Waffenruhe ausgerufen.

Proteste auf den Philippinen / © Eugenio Loreto (dpa)
Proteste auf den Philippinen / © Eugenio Loreto ( dpa )

Die Feuerpause der Regierung solle so lange gelten wie es nötig sei, um Frieden im Land zu schaffen, zitierte das Onlineportal "Phil Star" Jesus Dureza, den Berater von Präsident Rodrigo Duterte, am Sonntag. Dureza hatte dies kurz vor seiner Abreise nach Oslo erklärt, wo die Verhandlungen an diesem Montag beginnen werden. Auch die Rebellen hatten eine Feuerpause angekündigt, die für die Dauer der knapp einwöchigen Friedengespräche in Kraft bleiben solle.

Kurz vor dem Wochenende hatte die Regierung zudem zwei führende Köpfe der Aufständischen aus der Haft entlassen, damit diese ebenfalls zu den Verhandlungen nach Norwegen reisen können. Erste Sondierungsgespräche beider Seiten hatte es bereits Mitte Juni in Oslo gegeben, kurz vor dem Amtsantritt von Präsident Duterte. Ende vergangenen Monats hatte er eine einseitige Feuerpause ausgerufen, diese aber wenige Tage später wieder aufgekündigt. Zuvor war ein Ultimatum Dutertes an die Rebellen verstrichen, ebenfalls die Waffen niederzulegen. Zeitgleich war ein Mitglied einer Regierungsmiliz während eines Kampfes getötet worden, vier weitere wurden verletzt.

Konflikt ist fast halbes Jahrhundert alt

Der Konflikt zwischen dem bewaffneten Arm der Kommunisten und den wechselnden Zentralregierungen in Manila begann vor 47 Jahren. Offiziellen Schätzungen zufolge wurden dabei mehrere Zehntausend Menschen getötet. Die letzten Friedensgespräche scheiterten 2013 unter Dutertes Vorgänger, dem damaligen Präsidenten Benigno Aquino.


Rodrigo Duterte / © afp (AFP)
Rodrigo Duterte / © afp ( AFP )
Quelle:
epd