Pfarrer verteidigt geschwärzte Gesichter in Kita-Erinnerungsbuch

 (DR)

Die neuen Datenschutzregeln haben zu einem Konflikt in einer Dormagener katholischen Kita geführt. "Wir haben uns für die Nummer sicher entschieden", verteidigte Peter Stelten von der Trägergemeinde Sankt Michael am Freitag vor Journalisten das Vorgehen der Kita Sankt Katharina. Die Vorschulkinder hatten ihre Erinnerungsbücher mit teils geschwärzten Gesichtern erhalten, was auf Unverständnis der Eltern stieß. In der Mappe befinden sich etwa Fotos von Kindergeburtstagen oder Martinszügen.

Stelten bekundete großes Verständnis für die Eltern; niemand möge geschwärzte Gesichter. Zugleich sagte der Geistliche: "Wir brauchen ein wasserdichtes Handling." Die juristische Lage sei noch ungeklärt.
Seitens der Deutschen Bischofskonferenz fehlten Ausführungsbestimmungen zum kirchlichen Datenschutz. Notwendig sei eine Lösung, die den Bedürfnissen der Eltern und zugleich den Erfordernissen des Gesetzgebers genüge. In den Erinnerungsbüchern wurde bis auf das Gesicht des Kindes, an das eine Mappe ausgehändigt wurde, alle Gesichter geschwärzt, darunter von Kindern, Erziehern und anderen Erwachsenen.

Das Gesetz über den kirchlichen Datenschutz (KDG), das vor gut zwei Monaten in Kraft getreten war, steht auf Grundlage der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Der Vorsitzende der Konferenz der Diözesandatenschutzbeauftragten, Andreas Mündelein, hatte unlängst Handreichungen für Vereine und Ehrenamtliche in Aussicht gestellt. "Wir haben es auf der Agenda, und wir werden Arbeitshilfen veröffentlichen, die sehr praxisrelevant formuliert sein werden: Wenn ich das und das tun will, dann muss ich mich so und so verhalten", sagte er dem Internetportal katholisch.de (KNA, 03.08.2018).