Persönlichkeitsprofil soll in Zukunft die spirituelle Eignung der Kandidaten aufzeigen

Psychotherapeutische Hilfe bei Priesterausbildung

Ob der Job als Priester der wirklich richtige für einen ist, ist wohl eine häufige Frage. Deshalb gibt es jetzt ein Angebot:

Priesterausbildung  (dpa)
Priesterausbildung / ( dpa )

Angehende Priester und Ordensleute können sich in der unterfränkischen Benediktinerabtei Münsterschwarzach psychologisch durchchecken lassen. Im Rahmen eines neuen Angebots bieten die drei Psychotherapeuten des dortigen Recollectio-Hauses Männern und Frauen Hilfe bei der Klärung an, ob die angestrebte klösterliche oder ehelose Lebensform für sie die richtige ist. Die Interessenten werden zu einem psychologischen Interview eingeladen, bei dem die individuelle Lern- und Prägungsgeschichte erfragt wird.

Daraus wird ein Persönlichkeits- und Gesundheitsprofil erstellt. Ein Facharzt prüft, ob psychiatrische Beeinträchtigungen vorliegen. Der Leiter des Recollectio-Hauses, Ruthard Ott, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag, es gebe in Deutschland bisher wenig vergleichbare Angebote. Es bestehe aber der Bedarf, Unklarheiten bezüglich der spirituellen und kirchlichen Eignung von Kandidaten abzuklären. Dafür wolle sein Team psychologisches und spirituelles Know-How zur Verfügung stellen. Es habe bereits die ersten "psychologischen Einschätzungen" gegeben. Teils seien die Betreffenden aus persönlichem Antrieb nach Münsterschwarzach gekommen, teils auf Empfehlung ihrer Ausbilder. Diese würden auch zum Abschlussgespräch hinzugezogen.

Bisher hat sich das von mehreren deutschen Bistümern finanziell unterstützte Recollectio-Haus schwerpunktmäßig auf die Begleitung von Priestern und Ordensleuten durch Lebenskrisen konzentriert. Der neue Leiter Ruthard Ott ist Pastoralpsychologe und hat 25 Jahre in der Priesterausbildung gearbeitet.

 


Quelle:
KNA