Pax Christi will Versöhnung im Irak unterstützen

Für eine gewaltfreie Konfliktlösung

Die katholische Friedenbewegung Pax Christi will die Friedens- und Versöhnungsarbeit im Irak unterstützen. Geplant seien Partnerschaften zu irakischen Gruppen sowie ein Austausch über Versöhnungsarbeit und gewaltfreie Konfliktlösung, sagte Generalsekretärin Christine Hoffmann am Dienstag in Berlin nach ihrer Rückkehr von einer Reise zu christlichen Gemeinden im Irak.

 (DR)

Zugleich forderte Hoffmann die internationale Gemeinschaft auf, ihren Verpflichtungen beim Wiederaufbau des Landes gerecht zu werden. Die Lage der Christen könne durch größere Unterstützung der freiheitlichen Kräfte verbessert werden. Sie zeigte sich überzeugt, dass ein Zusammenleben zwischen den verschiedenen Religionen im Irak möglich sei. Die christlichen Gemeinden seien äußert lebendig, die Kirchen gut besucht.

Irakische Bischöfe, Nichtregierungsorganisationen und Politiker hätten großes Interesse an direkten Kontakten gezeigt, sagte die Generalsekretärin. Zugleich hätten sie beklagt, dass im Westen ein Zerrbild über den Irak verbreitet werde. Im Mittelpunkt des gesellschaftspolitischen Engagements der Kirchen stehe der interreligiöse Dialog und die Bildung.

Als Beispiele für die Begegnung zwischen den Religionen nannte die Pax-Christi-Generalsekretärin die Gespräche zwischen dem Chaldäischen Bischof von Kirkuk, Louis Sako, und Vertretern der Schiiten und Sunniten im Nordirak. Ein weiteres ermutigendes Zeichen sei die internationale Schule der chaldäischen Kirche in Dohuk im Norden Kurdistans. Dort lernten muslimische, christliche, yezidische und turkmenische Kinder Grundlagen eines friedlichen Miteinanders.
In Qaraqosh versuchten die Dominikaner, trotz prekärer Sicherheitslage in Grundschule und Kindergarten Friedenserziehung zu vermitteln.

Die internationale Pax-Christi-Delegation war auch mit dem chaldäischen Patriarchen, Kardinal Emanuel Delly von Bagdad, mehreren Bischöfen, religiösen Führern sowie Repräsentanten der Zivilgesellschaft im Norden Iraks zusammengetroffen. Ein geplanter Besuch in Bagdad kam nicht zustande. Zur Delegation gehörten Vertreter von Pax Christi aus Deutschland, den USA, Italien, Frankreich und Belgien.