"pax christi" kritisiert die Nobelpreis-Rede von Barack Obama

"Enttäuschend"

Die Rede von US-Präsident Barack Obama zur Verleihung des Friedensnobelpreises hat gemischte Reaktionen provoziert. "Enttäuschend", findet die katholische Friedensbewegung "pax christi".

 (DR)

Zugleich kritisierte pax-christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann am Freitag in Berlin Obamas geplante Truppenaufstockung in Afghanistan als "grundfalsch". Sie komme einer Invasion gleich und werde zu einer "Eskalation der katastrophalen Lage der afghanischen Bevölkerung" führen. Gefordert sei mehr ziviler Wiederaufbau.

"Sowohl in Amerika als auch in Europa ist es höchste Zeit, die Ablehnung dieses Krieges durch die Bevölkerung in verstärkten öffentlichen Druck auf die Regierungen umzusetzen", fügte Hoffmann hinzu. Die Gewaltspirale müsse gestoppt und dürfe nicht immer weiter angeheizt werden. "30.000 weitere Soldaten nach Afghanistan zu schicken und gleichzeitig den Rückzug für 2011 anzukündigen ist keine Exit-Strategie, sondern eine Invasion, an der Deutschland sich keinesfalls beteiligen darf", forderte Hoffmann.

Zuvor hatte auch der amerikanische Zweig von "pax christi" Obama deutlich kritisiert. Die US-Organisation bedauerte, dass sich der Präsident nicht vom Beispiel des früheren Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King habe leiten lassen. Er habe den Preis als Bestätigung dafür angesehen, dass Gewaltfreiheit die Antwort auf die politischen und ethischen Herausforderungen der Gegenwart sei.