Papst würdigt 50. Jahrestag des Volksaufstandes in Ungarn: "Die Werte der eigenen Nation verteidigt"

Begleitet von heftigen Protesten gegen die ungarische Regierung sind am Abend die Feiern zum Gedenken an den Ungarn-Aufstand vor fünfzig Jahren zu Ende gegangen. Auf dem Platz der Helden in Budapest wurde zum Abschluss der Feierlichkeiten in Anwesenheit von Ministerpräsident Gyurcsany eine Skulptur eingeweiht. Dabei wurde Gyurcsany von mehreren Tausend Menschen ausgepfiffen. Nur wenige Kilometer vom Ort der Zeremonie entfernt lieferten sich rund 2.000 Demonstranten heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Nach Angaben der ungarischen Rettungskräfte wurden dabei mindestens 40 Menschen leicht verletzt.

Grußwort von Papst Benedikt
Papst Benedikt XVI. hat zum 50. Jahrestag des Volksaufstandes in Ungarn ein Grußwort an Staatspräsident Laszlo Solyom gesandt. Die Gedenkfeiern sollten Anlass sein, über die grundlegenden Werte des osteuropäischen Staates nachzudenken, so der Papst. Er sprach seine Hoffnung aus, dass Ungarn weiter eine Zukunft frei von allen Formen von Unterdrückung und ideologischen Einflüssen aufbauen möge.

In seiner Botschaft an Solyom würdigte Benedikt XVI. das "mutige Volk von Budapest", das 1956 die Werte der ungarischen Nation verteidigt habe. Die Erinnerungen an den Aufstand mit Tausenden von Toten und Verwundeten seien noch immer lebendig. Benedikt XVI. rief zugleich die Appelle von Pius XII. ins Gedächtnis, mit denen dieser die internationale Anerkennung einer ungarischen Selbstbestimmung gefordert habe. Das Ereignis von damals sei "entscheidend für das ungarische Volk und für Europa", schrieb der Papst. Hören Sie hier einen Radio-Vatikan-Beitrag zum Thema.
(KNA,rv)