Papst Leo XIV. hat am Freitagabend das Nachhaltigkeitszentrum "Borgo Laudato si" in Castel Gandolfo eingeweiht. In den Gärten der päpstlichen Sommerresidenz werden Kurse zur Umweltbildung für verschiedene Zielgruppen angeboten und benachteiligte Menschen fit für den Arbeitsmarkt gemacht - finanziell unterstützt durch Partner-Unternehmen und den Verkauf eigener Produkte wie Olivenöl und Wein.
Die Sorge um die Schöpfung sei Verpflichtung für jeden Menschen, sagte Leo XIV. bei der Eröffnungszeremonie. Das neue Zentrum sei eine Initiative der Kirche, die darauf abziele, diese Berufung, Hüter des Werkes Gottes zu sein, zu verwirklichen. "Das Borgo Laudato si ist ein Samenkorn der Hoffnung, das Papst Franziskus uns als Erbe hinterlassen hat, ein Samenkorn, das Früchte der Gerechtigkeit und des Friedens tragen kann", so Leo XIV.
Dieser Samen könne die Früchte der Gerechtigkeit und des Friedens tragen. Das Öko-Zentrum bezeichnete Leo als eine "Synthese von außergewöhnlicher Schönheit, in der Spiritualität, Natur, Geschichte, Kunst, Arbeit und Technologie in Harmonie miteinander existieren sollen".
Dabei erinnerte der Papst an die Forderung seines Vorgängers Franziskus, "die friedliche Harmonie mit der Schöpfung wiederherzustellen, um über unseren Lebensstil und unsere Ideale nachzudenken".
Das Projekt geht zurück auf die gleichnamige Enzyklika von Papst Franziskus (2013-2025), in der er vor zehn Jahren für einen besseren Umgang mit der Umwelt und der Menschen untereinander warb. Das Borgo soll das Umwelt- und Sozialschreiben nach seinem Wunsch in die Praxis umsetzen.
Weiterbildung, Konferenzen und das erste Vatikan-Restaurant
Zum Programm zählen Kurse zur Umweltbildung für Schüler, Studenten und Manager. Auch praktische Berufsausbildungen, beispielsweise zum Gärtner, werden hier angeboten. Laut Kardinal Fabio Baggio, der für das Lehrzentrum verantwortlich ist, haben bereits 42 Personen diese durchlaufen und würden nun bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützt.
Angedacht sind ein Restaurant und ein Hotel auf dem rund 55 Hektar großen Gelände, um es auch als Tagungs- und Konferenzzentrum für Unternehmen zu etablieren.
Bislang gebaut wurden zwei Gebäude mit Schulungsräumen und ein großes Gewächshaus, das mit seiner runden Form an die Kolonnaden des Petersplatzes erinnern soll. Die dort gezüchteten Pflanzen werden für die Gärten des Vatikans genutzt und zum Verkauf angeboten. Weitere Produkte, die zur Finanzierung des Bildungsangebots beitragen sollen, sind beispielsweise Olivenöl, Tees und ätherische Öle. Ab 2028 soll der erste eigene Wein zum Verkauf stehen. Sein Name: "Laudato si".