Campisi (46), Leiter der erst vor wenigen Monaten errichteten Vatikan-Kommission für Fundraising, ist vom Papst zum Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei der Unesco in Paris ernannt worden. Das teilte das vatikanische Presseamt am Samstag mit. Zusätzlich zur Rolle bei der UN-Organisation für Bildung und Kultur obliegt Campisi künftig die "Beobachtung der Aktivitäten der internationalen katholischen Organisationen."
Wegen finanzieller Schieflage gegründet
Die Fundraising-Abteilung des Vatikans hatte Papst Franziskus erst am 11. Februar ins Leben gerufen, um der Schieflage der Vatikanfinanzen durch Erschließung neuer Geldquellen entgegenzuwirken.
Zwischenzeitlich hat sich die Lage offenbar verbessert, dem Vernehmen nach auch durch Spenden aus dem Heimatland des neuen Papstes Leo XIV., den Vereinigten Staaten von Amerika. Wesentliche Einkünfte erzielt der Heilige Stuhl zudem aus der Vatikanbank IOR und der vatikanischen Güterverwaltung APSA.
Nachfolge offen
Das Fundraising-Büro hatte Franziskus seinerzeit gegründet, um vermehrt Spenden bei den Gläubigen, den Bischofskonferenzen und sonstigen potenziellen Wohltätern anzuwerben. Es trägt den lateinischen Namen "Commissio de donationibus pro Sancta Sede" (Kommission für Spenden zugunsten des Heiligen Stuhls).
Neben dem aus Sizilien stammenden Geistlichen Campisi aus dem Staatssekretariat hatte Franziskus Erzbischof Flavio Pace, Schwester Alessandra Smerilli, Schwester Silvana Piro und den Juristen Giuseppe Puglisi-Alibrandi in das Leitungsgremium der neuen Kommission berufen. Wer deren Leitung nach Campisis Weggang übernimmt, teilte der Vatikan zunächst nicht mit.