Papst spricht mit Palästinenser-Präsident über Friedenslösung für Nahost

"Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt"

Die aktuelle Lage im Nahen Osten sowie die Situation der Katholiken in Palästina und der Region standen im Mittelpunkt einer Papstaudienz für Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Im israelisch-palästinensischen Konflikt müsse eine gerechte und dauerhafte Lösung gefunden werden, die die Rechte aller Seiten anerkenne und respektiere, heißt es in einer anschließend verbreiteten Vatikan-Erklärung vom Donnerstag.

 (DR)

Dazu seien Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt der betroffenen Parteien, aber auch die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft erforderlich.

Zum Abschluss der 15-minütigen Audienz in der päpstlichen Privatbibliothek, die laut Vatikan in einem herzlichen Klima stattfand, schenkte Abbas dem Papst ein Majolika-Bild des alten Jerusalem. Benedikt XVI. revanchierte sich mit einem Keramik-Relief des Petersplatzes.

Der Papst hatte für das Treffen mit Abbas, den er mit "Herr Präsident" ansprach, vorzeitig die im Vatikan tagende Afrika-Synode verlassen. Bei der Begrüßung erkundigte er sich über dessen jüngstes Gespräch in New York mit US-Präsident Barack Obama und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Papst geht auf Lage der Katholiken im Nahen Osten ein
Zu Beginn des Vier-Augen-Gesprächs stand ein Rückblick auf die Heilig-Land-Reise des Papstes vom Mai. Damals hatte Benedikt XVI.  auf dem Krippenplatz von Bethlehem eine Messe gefeiert, in der Geburtsgrotte gebetet und anschließend ein palästinensisches Flüchtlingslager besucht. Abbas war zuvor bereits zweimal im Vatikan, im Dezember 2005 und im April 2007.

Während der Audienz ging Benedikt XVI. laut Mitteilung ausdrücklich auf die Lage der "Katholiken in Palästina und im gesamten Nahen Osten" ein. Dabei habe er deren Beitrag für das soziale Leben und für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Völkern hervorgehoben.