Papst Leo XIV. sieht die Haltung der USA zur Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten kritisch. Die Vereinigten Staaten würden "wohl die letzten sein, die diesen Schritt gehen", zitierte das Portal Vatican News am Dienstagabend das aus den USA stammende Kirchenoberhaupt. Papst Leo XIV. äußerte sich beim Verlassen seiner Zweitresidenz in Castel Gandolfo, wo er sich am Dienstag aufgehalten hatte.
Vor dem Hintergrund der jüngst erfolgten staatlichen Anerkennung Palästinas durch mehrere westliche Staaten sagte der Papst auf Journalistenfragen: "Der Heilige Stuhl hat die Zwei-Staaten-Lösung schon seit vielen Jahren anerkannt." Man müsse einen Weg finden, "alle Völker zu respektieren".
"Auf der anderen Seite wirklich keinen Willen"
Eine Anerkennung des Staates Palästina durch weitere Staaten "könnte helfen", fügte der Papst hinzu. Es gebe aber derzeit "auf der anderen Seite wirklich keinen Willen zuzuhören", deshalb sei der Dialog praktisch abgebrochen.
Die Debatte um eine mögliche Anerkennung Palästinas dominiert derzeit auch die außenpolitische Debatte in Italien. Das Land zählt mit Deutschland zur Minderheit der europäischen Staaten, die Palästina nicht anerkennen.
Zweistaatenlösung
Mit der Resolution 181 (II) hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 29. November 1947 den UN-Teilungsplan für Palästina angenommen. Er sieht die Einrichtung zweier unabhängiger Staaten für Juden und Araber auf dem Gebiet Palästinas vor und wollte Jerusalem und Bethlehem unter internationale Kontrolle stellen.
