Papst ruft zu Umweltgerechtigkeit auf

Welt im Verfall begriffen

Die Bewahrung der Schöpfung gehört zu den Aufgaben aller Christen. Papst Franziskus hat dazu einen eigenen Weltgebetstag ins Leben gerufen. Leo XIV. setzt die Tradition fort. Er wendet sich mit dramatischen Worten an die Gläubigen.

Enten laufen inmitten von Plastik- und anderen Abfällen in Indien / © Rafiq Maqbool (dpa)
Enten laufen inmitten von Plastik- und anderen Abfällen in Indien / © Rafiq Maqbool ( dpa )

Papst Leo XIV. hat angesichts von Umweltzerstörungen zu konkreten Taten aufgerufen. Dabei kritisierte er ein mangelndes Bewusstsein dafür, dass die Zerstörung der Natur nicht alle gleichermaßen treffe. 

Papst Leo XIV. kommt zur Feier einer Priesterweihe im Petersdom im Vatikan im Rahmen des Priesterjubiläums / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Papst Leo XIV. kommt zur Feier einer Priesterweihe im Petersdom im Vatikan im Rahmen des Priesterjubiläums / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

"Die Missachtung von Gerechtigkeit und Frieden trifft vor allem die Ärmsten, die Ausgegrenzten und die Ausgeschlossenen. Emblematisch ist in diesem Zusammenhang das Leiden der indigenen Gemeinschaften", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Botschaft des Papstes zum Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September. Das diesjährige Motto des von Papst Franziskus 2015 eingeführten Tages lautet "Samen des Friedens und der Hoffnung".

Eine Frage der Gerechtigkeit

"In verschiedenen Teilen der Welt ist mittlerweile offensichtlich, dass unsere Erde im Verfall begriffen ist", schreibt der Papst. Die Umweltgerechtigkeit könne darum nicht länger als abstraktes Konzept oder fernes Ziel betrachtet werden. Sie sei eine dringende Notwendigkeit, die über den bloßen Schutz der Umwelt hinausgehe. "Es handelt sich in Wirklichkeit um eine Frage der sozialen, wirtschaftlichen und anthropologischen Gerechtigkeit", so Leo XIV.

"In einer Welt, in der die Schwächsten als Erste unter den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels, der Entwaldung und der Umweltverschmutzung leiden, wird die Bewahrung der Schöpfung zu einer Frage des Glaubens und der Menschlichkeit", heißt es weiter. Möge man sich immer mehr für den Weg einer ganzheitlichen Ökologie entscheiden, damit sich die Samen der Hoffnung vermehrten, so der Papst.

Enzyklika "Laudato si"

Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.

Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )


 

Quelle:
KNA