Papst nennt "Rohingya" beim Namen und bittet um Vergebung

 (DR)

Bei seinem Besuch in Bangladesch ist Papst Franziskus am Freitag mit einigen Flüchtlingen der muslimischen Minderheit der Rohingya zusammengetroffen. Dabei verwendete er laut Vatikanangaben auch den Begriff "Rohingya" - dies hatte er zuvor während seines Besuchs in Myanmar vermieden.

"Wir sind euch nahe", sagte der Papst improvisiert. "Im Namen aller, die euch Böses getan haben, und der Gleichgültigkeit der Welt bitte ich um Vergebung." Er forderte die Menschen auf, ihre Herzen nicht zu verschließen und angesichts des Schicksals der Rohingya nicht wegzuschauen.

Die Begegnung fand zum Ende eines interreligiösen Treffens auf dem Gelände der erzbischöflichen Residenz in Dhaka statt. Eine Gruppe von 16 Rohingya-Flüchtlingen kam auf die Bühne, auf der der Papst zuvor eine Rede gehalten hatte. Der Papst begrüßte sie einzeln, während die 5.000 Teilnehmer des Treffens die Szene nach anfänglichem Applaus schweigend verfolgten. In den vergangenen Monaten waren Hunderttausende Rohingya vor der Gewalt in Myanmar nach Bangladesch geflohen. (Quelle: KNA/Stand: 1.12.17)