Seligsprechung von Rutilio Grande

Papst macht Weg frei

Der Papst hat den Weg für eine Seligsprechung des 1977 in El Salvador ermordeten Jesuiten Rutilio Grande freigemacht. Wie der Vatikan mitteilte, erkannte Franziskus den Märtyrertod des Befreiungstheologen und zweier Begleiter an.

Die Heimatkirche von Rutilio Grande in El Paisnal / © Ernst Herb (KNA)
Die Heimatkirche von Rutilio Grande in El Paisnal / © Ernst Herb ( KNA )

Grande war bei einer Autofahrt aus dem Hinterhalt mit Maschinengewehrsalven erschossen worden. Als Auftraggeber gab sich damals eine Vereinigung von Großgrundbesitzern zu erkennen.

1928 geboren und 1959 zum Priester geweiht, wurde Grande 1972 Pfarrer von Aguilares, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hatte. Dort wirkte er am Aufbau einer sogenannten Basisgemeinde mit. Intensiv setzte er sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Landarbeitern und Kleinbauern ein. Mehrfach erhielt er Todesdrohungen.

Grande war ein Freund des 1980 ermordeten Erzbischofs Oscar Romero und des heutigen Papstes Franziskus. Der Mord an seinem Mitstreiter wurde für Romero zum entscheidenden Anstoß, konsequent Partei für die Armen und Unterdrückten zu ergreifen. Zuvor hatte er eine "Politisierung" der Kirche abgelehnt. 2018 sprach der Papst Romero heilig.