Papst Leo XIV. fordert für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ethische Klarheit und eindeutige Vorgaben. Das geht aus einer Botschaft hervor, die Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Auftrag des Papstes an eine Konferenz der International Telecommunication Union (ITU) in Genf sandte. Das Schreiben wurde am Donnerstag im Vatikan veröffentlicht.
Die digitale Revolution verändere das Leben tiefgreifend, so die Erklärung. Sie betreffe nicht nur Kommunikation und Wirtschaft, sondern auch Bildung, Medizin, Kunst, Politik und das Militär. Die Menschheit stehe "an einem Scheideweg". Die Fortschritte der KI verlangten nach Verantwortung und Unterscheidungskraft. KI könne zwar technische Prozesse effizient übernehmen, aber sie könne weder moralisches Urteilsvermögen noch zwischenmenschliche Beziehungen ersetzen.
Papst Leo XIV. ermutige die Konferenzteilnehmer, "ethische Klarheit zu suchen und eine koordinierte Governance von KI auf lokaler und globaler Ebene zu schaffen". Grundlage müsse "die gemeinsame Anerkennung der unantastbaren Würde und der Grundfreiheiten des Menschen" sein.