Papst kritisiert Legalisierung von Abtreibung und Sterbehilfe

Erinnerung an Prinzipien

Papst Benedikt XVI. hat die Legalisierung von Abtreibung und Sterbehilfe in manchen Staaten kritisiert. Solche Gesetze widersprächen dem "Wesen des Menschen", sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch während der Generalaudienz im Vatikan. Ferner wandte sich der Papst gegen Rechtsvorschriften, die die Sonderstellung der Ehe relativierten.

 (DR)

Unter Hinweis auf den mittelalterlichen englischen Theologen Johannes von Salisbury (um 1115 bis 1180) sagte Benedikt XVI., die staatlichen Gesetze müssten überall auf der Grundlage des universellen Naturrechtes stehen und die Würde des Menschen schützen.

Im Blick auf das Verhältnis von Staat und Kirche forderte Benedikt XVI. eine «ehrliche» Laizität, welche die religiöse Freiheit achte und die Solidarität in der Gesellschaft fördere. Zugleich warnte er insbesondere Kulturschaffende und Medien vor einer «leeren Rhetorik», die nicht aus dem Wahren, Guten und Schönen erwachse.

Johannes von Salisbury, den der Papst als einen der bedeutendsten mittelalterlichen Theologen und Philosophen würdigte, befasste sich in seinem Werk eingehend mit dem Verhältnis von Staat und Kirche sowie mit dem Thema Bildung.