Papst kondoliert zum Tod des iranischen Präsidenten Raisi

Per Telegramm

Papst Franziskus hat nach dem Tod des iranischen Präsidenten Raisi seine Anteilnahme übermittelt. In einem Telegramm bekundete er am Montagabend sein Beileid zum Tod aller Passagiere, die bei dem Helikopterabsturz ums Leben kamen.

Irans Präsident stirbt bei Helikopter-Absturz / © Vahid Salemi/AP (dpa)
Irans Präsident stirbt bei Helikopter-Absturz / © Vahid Salemi/AP ( dpa )

Franziskus bete für die Angehörigen und vertraue die Seelen der Toten der Barmherzigkeit des Allmächtigen an, schrieb der Papst an Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.

Der Hubschrauber von Präsident Raisi und dessen Außenminister Hussein Amirabdollahian war am Sonntag bei schlechtem Wetter abgestürzt. Nach einer aufwendigen Suchaktion wurde das Wrack am Montag gefunden. Laut offiziellen Angaben starben alle neun Personen an Bord.

Internationale Reaktionen gespalten

Westliche Politiker reagierten weitgehend zurückhaltend auf die Todesmeldung des Iranischen Präsidenten. Von der Bundesregierung gab es zunächst keine Stellungnahme.

Raisi war seit 2021 iranischer Präsident und galt als konservativer Hardliner innerhalb des islamischen Regimes. Menschenrechtler warfen dem Juristen und Kleriker vor, für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen von Dissidenten verantwortlich gewesen zu sein.

Der russische Präsident Wladimir Putin lobte Raisi als "wahren Freund Russlands", der einen unschätzbaren persönlichen Beitrag zur Entwicklung der gegenseitigen Beziehungen geleistet habe. Chinas Präsident Xi Jinping sprach von einem bedauerlichen Tod: "Das chinesische Volk hat einen guten Freund verloren." Mehrere Staaten der arabischen Welt äußerten sich ähnlich.

Reaktion in Europa verhalten

Etliche Staatschefs äußerten sich überhaupt nicht. Im Namen der EU kondolierte der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, mit einem knappen Posting auf der Online-Plattform X. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die aktuell den Vorsitz der G7-Staaten innehat, brachte in einem TV-Statement ihre Solidarität zum Ausdruck.

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei ordnete eine fünftägige Staatstrauer an. Raisis Amtsgeschäfte übernimmt vorübergehend der bisherige Vize-Staatspräsident Mohammed Mokhber. Dieser hat nun 50 Tage Zeit, um Neuwahlen zu organisieren.

Ursache für den Absturz?

Irans Erzfeind Israel vermied es zunächst, sich offiziell zu dem tödlichen Helikopter-Absturz zu äußern. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass die Regierung nichts mit dem Vorfall zu tun habe. In Sozialen Netzwerken wurde derweil darüber spekuliert, ob Sabotage, schlechtes Wetter oder ein technischer Defekt Ursache für den Absturz gewesen sein könnte. Die Untersuchungen hierzu dauern an.

Quelle:
KNA