Papst hält letztes Mittagsgebet vor seinem Sommerurlaub

"Frieden durch Dialog"

Seit seiner Wahl am 8. Mai hat Leo XIV. zahllose Termine absolviert. Während die Temperaturen in Rom gerade Richtung 40 Grad gehen, steht für ihn eine Auszeit an; auch hier hält er es anders als sein Vorgänger.

Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat seine Forderung nach einem Ende der Kriege weltweit bekräftigt. "Lasst uns weiterhin dafür beten, dass überall die Waffen schweigen, und uns durch Dialog für den Frieden einsetzen", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz, dem letzten vor einem zweiwöchigen Urlaub. Eigens grüßte er eine große Pilgergruppe aus der Ukraine: "Ich bete immer für euer Volk." Am Samstag hatte er die rund 4.000 Mitglieder der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine im Petersdom ermutigt, trotz des "sinnlosen Krieges" nicht den Glauben zu verlieren.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte dem Papst darauf für dessen Mitgefühl und Unterstützung. "Gemeinsam müssen wir diese mutwillige russische Aggression stoppen und unschuldige Leben schützen. Wir brauchen einen gerechten Frieden", so der Präsident am Samstagabend auf der Plattform X.

Papst als Diener der Einheit aller Kirchen

Beim Mittagsgebet am Fest der Apostel Petrus und Paulus erinnerte der Papst an eine unsichtbare und tiefe Einheit zwischen den christlichen Kirchen, die aber noch nicht in voller und sichtbarer Gemeinschaft miteinander lebten. "Ich möchte daher an diesem Hochfest bekräftigen, dass mein bischöflicher Dienst ein Dienst an der Einheit ist und dass die Kirche von Rom durch das Blut der Heiligen Petrus und Paulus verpflichtet ist, in Liebe der Gemeinschaft aller Kirchen zu dienen." 

Unerlässlich für die Einheit in der Kirche und unter den Kirchen sei das gegenseitige Vertrauen. In diesem Sinne solle "die Kirche in dieser zerrissenen Welt ein Zuhause und eine Schule der Gemeinschaft" sein, appellierte Leo XIV. vor Tausenden Menschen bei Temperaturen von rund 35 Grad.

Sommerpause in Castel Gandolfo

Es war das vorerst letzte Mittagsgebet auf dem Petersplatz vor der Sommerpause des am 8. Mai gewählten Papstes. Vom 6. bis 20. Juli wird sich Leo XIV. in die päpstlichen Villen in Castel Gandolfo etwa 25 Kilometer südöstlich von Rom zurückziehen. An den beiden Sonntagen will er sein übliches Mittagsgebet auf dem Dorfplatz vor dem Papstpalast sprechen. Zudem sind Messen in der benachbarten Pfarrei San Tommaso da Villanova in Castel Gandolfo (13. Juli) und in der Kathedrale von Albano (20. Juli) geplant.

Das nächste Mittagsgebet auf dem Petersplatz will Leo am 27. Juli halten. Die wöchentlichen Generalaudienzen finden erst wieder ab Mittwoch, 30. Juli, statt. In der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo in den Albaner Bergen hatten Päpste jahrhundertelang eine sommerliche Auszeit genommen; Papst Franziskus dagegen verbrachte auch den Sommer im Vatikan.

Castel Gandolfo

Die päpstliche Residenz in Castel Gandolfo (shutterstock)
Die päpstliche Residenz in Castel Gandolfo / ( shutterstock )

Die "Päpstlichen Villen von Castel Gandolfo" sind seit fast 400 Jahren Sommersitz der Päpste. Das oberhalb des Albaner Sees 30 Kilometer südöstlich von Rom gelegene Städtchen zählt zu den "Castelli Romani". In diesen höher gelegenen Ortschaften haben schon seit der Antike wohlhabende Römer ihre Sommervillen.

Die Päpstliche Sommerresidenz umfasst drei Villen sowie Park- und Gartenanlagen. Den heutigen "Apostolischen Palast", einen schlichten Barockbau, in dem sich das Appartement des Papstes mit Blick auf den Albaner See befindet, erwarb 1596 Papst Clemens VIII. (1592-1605).

Quelle:
KNA