Papst fordert nach Brand in Moria "menschenwürdige Aufnahme"

 (DR)

Papst Franziskus hat Europa nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria zum Handeln aufgerufen. Das Kirchenoberhaupt erinnerte am Sonntag in Rom an seinen Besuch auf der griechischen Insel Lesbos 2016 und seinen damaligen Appell für eine "menschenwürdige Aufnahme der Frauen und Männer, der Migranten und Flüchtlinge, derjenigen, die Asyl in Europa suchen". Die Erinnerung daran seien immer noch lebendig. Das Feuer habe Tausende Menschen, die ohnehin schon in prekären Verhältnissen gelebt hätten, ohne Zuflucht zurückgelassen. Den Opfern wolle er seine "Solidarität und Nähe" ausdrücken.

Das Flüchtlingslager Moria war nach Unruhen und Brandstiftungen am Mittwoch fast völlig abgebrannt. Über Nacht wurden etwa 12 000 Menschen obdachlos. Insgesamt zehn europäische Staaten haben sich zur Aufnahme von insgesamt 400 unbegleiteten Minderjährigen bereiterklärt. Davon wollen Deutschland und Frankreich jeweils 100 bis 150 übernehmen. (dpa, Stand: 13.9.2020)