Papst fordert internationale Bemühungen für Nahost

Jede Form der Vermittlung nutzen

Papst Benedikt XVI. hat die internationale Gemeinschaft zu einem stärkeren Einsatz für Friedenslösungen in Nordafrika und Nahost aufgerufen. "Jede mögliche Form der Vermittlung muss erkundet werden, um die Gewalt zu beenden und soziale Harmonie sowie friedliches Zusammenleben wiederherzustellen", sagte er am Freitag vor Kirchenführern aus der Region.

 (DR)

Die Nachrichten aus Nordafrika und dem Nahen Osten sorgten international für Beunruhigung, sagte der Papst. Zugleich forderte er ein Heimatrecht für Christen in den betreffenden Ländern. Wer dort geboren sei, müsse sich als Bürger fühlen können. Gerade diese Region sei wichtig für Frieden und Stabilität weltweit. Das Kirchenoberhaupt äußerte sich zum Abschluss der Vollversammlung der Vereinigung katholischer Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO). An dem Austausch nahmen auch der koptisch-katholische Patriarch aus Ägypten, Kardinal Antonios Naguib, der maronitische Patriarch Bechara Rai aus dem Libanon sowie hohe Kirchenvertreter aus dem Heiligen Land teil.



Benedikt XVI. betonte, die Christen in den Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens müssten unterschiedslos als Bürger mit den gleichen Rechten und Freiheiten und mit gleicher Würde anerkannt werden. Er rief zudem zu ökumenischer und interreligiöser Zusammenarbeit auf. Die Nahostsynode im vergangenen Herbst habe die Verbundenheit der Weltkirche mit den Brüdern und Schwestern des Orients vertieft, so der Papst.



Seit Dienstag beriet die ROACO im Vatikan über die Lage der Christen in Nahost und Nordafrika sowie über Ergebnisse der Bischofssynode für den Nahen Osten vom Oktober 2010. Dem 1968 gegründeten internationalen Verband sind derzeit 26 Hilfswerke als Mitglieder angeschlossen. Zu ihnen zählen die deutschen kirchlichen Hilfswerke Missio, Misereor, Renovabis sowie der deutsche Caritasverband.