Papst erneuert Kritik an Abtreibungen

"Arzt muss Leben schützen"

Papst Benedikt XVI. hat Abtreibung erneut scharf verurteilt und die Ärzte zum Schutz des Lebens gemahnt. Ein Schwangerschaftsabbruch könne keine Lösung für familiäre, wirtschaftliche oder soziale Probleme sein, sagte er am Samstag vor den Mitgliedern der "Päpstlichen Akademie für das Leben". Wörtlich sagte das Kirchenoberhaupt: "Eine Abtreibung löst nichts, sondern tötet ein Kind, zerstört die Frau, blendet das Gewissen des Vaters und ruiniert oft das Familienleben."

 (DR)

In einer Gesellschaft, in der das Bewusstsein für das moralische Gewicht einer Abtreibung und anderer Angriffe auf das Leben schwinde, müssten vor allem die Ärzte für den Lebensschutz eintreten, betonte der Papst. Zugleich forderte er Hilfe für Frauen, die nach einer Abtreibung ein moralisches und existenzielles Drama erlebten.



Oft rieten Ärzte bei gesundheitlichen Problemen des Kindes zu einem Schwangerschaftsabbruch, kritisierte Benedikt XVI. Sie bezeichneten Abtreibungen in solchen Fällen als moralisch erlaubt und sogar als "therapeutisch erforderlich", um dem Kind und seiner Familie Leiden und der Gesellschaft eine "ungerechte" Last zu ersparen. Stattdessen müssten die Mediziner die Frauen aber vor der Täuschung bewahren, dass Abtreibung Probleme lösen könne, so der Papst.



Benedikt XVI. sprach sich vor den Mitgliedern der Vatikan-Akademie auch für ein verstärkte Stammzellforschung mit Nabelschnurblut aus. Die Kirche befürworte ethisch zulässige Forschungen und ermuntere solche Arbeiten, betonte er.