Papst: Einheit der Christenheit ist eine große Herausforderung

Auf Jesus Christus konzentrieren

Das Streben nach der Einheit der Christenheit ist nach den Worten von Papst Benedikt XVI. eine große Herausforderung. Dabei gelte es, sich auf Jesus Christus zu konzentrieren, sagte das Kirchenoberhaupt bei einem ökumenischen Vesper-Gottesdienst am Mittwochnachmittag in Kamerun. "In ihm sind wir dazu berufen, uns als Geschwister und als Kinder eines Vaters anzuerkennen." An dem Gottesdienst in Kameruns Hauptstadt Yaounde nahmen Vertreter anderer christlicher Konfessionen, katholische Bischöfe, Priester, Ordensleute, Diakone und kirchliche Gemeinschaften teil.

 (DR)

Als Richtschnur für alle, die nach der Einheit der Kirche strebten, nannte der Papst das Leben von Josef, dem Mann der Gottesmutter Maria. Sein Beispiel zeige, dass man nur in der vollen Befolgung des Willens Gottes zu einem wirkungsvollen Arbeiter seines Planes werde, alle Menschen in einer Familie, einer Versammlung, einer «Ekklesia» zu vereinen.

Auch den Klerus des Landes mahnte der Papst, sich an dem heiligen Josef zu orientieren. Obwohl er nicht der biologische Vater Jesu sei, habe er seine Vaterschaft umfassend ausgeübt. Vater zu sein bedeute vor allem, dem Leben und der Entwicklung zu dienen. Josef habe große Hingabe bewiesen und Christus zuliebe Verfolgung, Verbannung und Armut erlebt. Es gehe darum, ein treuer und kluger Diener zu sein, führte der Papst aus.

Benedikt XVI. rief die Priester auf, sich als «Väter in Christus» um ihre Gläubigen zu kümmern und diese Vaterschaft in ihren alltäglichen Aufgaben zu leben. Die persönliche Beziehung zu Jesus müsse im Mittelpunkt ihres Lebens und die Feier der Eucharistie im Mittelpunkt ihres Dienstes stehen. Das Kirchenoberhaupt ermutigte die Priester und Anwärter in ihrer Entscheidung für das Amt. Auch die Ordensleute und Mitglieder in kirchlichen Bewegungen bestärkte der Papst in ihrer Arbeit, etwa im Bereich der Caritas, der Bildung und der Förderung von Frauen. Ebenso bedeutend und unentbehrlich sei ihr spiritueller Beitrag für das Leben der Kirche.