Papst Leo XIV. will sich im Januar zum ersten Mal mit all seinen Kardinälen in Rom beraten.
Wie die US-amerikanische Publikation "National Catholic Register" berichtet, verschickte das vatikanische Staatssekretariat am 6. November eine entsprechende Mitteilung an die Kardinäle. Darin heißt es, dass "der Heilige Vater Leo XIV. beabsichtigt, am 7. und 8. Januar 2026 ein außerordentliches Konsistorium einzuberufen".
Quellen aus dem Kardinalskollegium bestätigten dies der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Samstag. Das Thema der Versammlung ist noch nicht bekannt.
Beratung von Papst und Kardinälen
Ein Konsistorium dient zur gemeinsamen Beratung von Papst und seinen Kardinälen über spezielle Angelegenheiten oder zur Durchführung gewisser besonders feierlicher Akte, etwa von Heiligsprechungen oder Erhebungen neuer Kardinäle.
Dazu kommen hauptsächlich die in Rom ansässigen Kardinäle zusammen. Gilt es, besondere Erfordernisse für die katholische Kirche zu besprechen, kann der Papst auch alle Kardinäle weltweit nach Rom berufen, aktuell 245 Männer. Diese großen Beratungsrunden sind außerordentliche Konsistorien.
Franziskus' Großversammlungen
Leos Vorgänger Franziskus berief eine solche außerordentliche Versammlung im Februar 2014 ein - ein knappes Jahr nach seinem Amtsantritt. Damals beriet er mit den Kardinälen über das Thema Ehe und Familie.
Es fand im Vorfeld der entsprechenden Bischofssynode statt. Ein ähnliches Gipfeltreffen folgte im August 2022, als Franziskus seinem internationalen Beratungsgremium die kurz zuvor reformierte Kurienverfassung vorstellte.
Konsistorium
Die Kardinäle sind die engsten Mitarbeiter und Berater des Papstes in seiner Aufgabe als Oberhaupt der Weltkirche. Diese kollegiale Unterstützung erfolgt offiziell in Konsistorien (von lateinisch "consistorium" für Versammlung oder Versammlungsort), die der Papst zu besonderen Anlässen einberuft und leitet. Es gibt ordentliche und außerordentliche Konsistorien.
