Papst Benedikt XVI. gratuliert den Neupriestern

Weihe von 49 Legionären Christi

Insgesamt 49 Diakone der "Legionäre Christi" sind am Wochenende in Rom zu Priestern geweiht worden. Der frühere Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano legte den Ordensleuten bei einer Messe in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern die Hände auf. Papst Benedikt XVI. gratulierte nach seinem Angelus-Gebet am Sonntag den Neupriestern. Im domradio hören Sie heute zwischen 19 und 20 Uhr Beiträge und Interviews rund um die Priesterweihe.

P. Sylvester Heereman: Deutscher Provinzial der Legionäre Christi  / © Johannes Schröer (DR)
P. Sylvester Heereman: Deutscher Provinzial der Legionäre Christi / © Johannes Schröer ( DR )

Am Samstag, dem 20. Dezember, weihte Kardinal Angelo Sodano, Dekan des Kardinalskollegiums und ehemaliger Staatssekretär des Heiligen Stuhls, in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern 49 Diakone der Legionäre Christi zu Priestern.

Sie stammen aus folgenden dreizehn Ländern: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Irland, Kanada, den Vereinigten Staaten, Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Brasilien, Argentinien und Chile. Unter den Neupriestern sind auch P. Thiemo Klein aus Herford, sowie P. Jaroslav Lobkovicz und P. Tobias Völkl aus München.

Am Sonntag nahmen die Neupriester mit ihren Angehörigen und etwa 700 Mitbrüdern auf dem Petersplatz am traditionellen Angelusgebet mit dem Papst bei. Durch dieses Zeichen wollten sie ihr treues Festhalten an seinem Lehr- und Hirtenamt bekräftigen und ihn um seinen Segen für ihren künftigen priesterlichen Dienst bitten. Papst Benedikt XVI. richtete folgenden Gruß an Sie: "Mit Freude grüße ich die Neupriester der Legionäre Christi, die gestern von Kardinal Angelo Sodano in der Basilika St. Paul vor den Mauern das Sakrament der Priesterweihe empfangen haben. Liebe Freunde, die Liebe Christi, die den heiligen Paulus in seiner Sendung angetrieben hat, schenke eurem Dienst stets Leben und Kraft. Von Herzen segne ich euch und eure Angehörigen."

Viele Wege zur Priesterweihe
Die gestern geweihten Ordensleute sind zwischen 29 und 37 Jahre alt und haben auf ganz unterschiedliche Weise ihren Weg zum Priestertum und zur Kongregation der Legionäre Christi gefunden. Pater Völkl hat an der bekannten Caltech-Universität in Kalifornien in Raumfahrttechnik promoviert.

Pater Klein und viele andere traten nach dem Abitur ins Noviziat ein. Pater Lobkovicz durfte in der Apostolatsbewegung Regnum Christi eine Vertiefung seines Glaubens erfahren und teilte so schon als Student an der TU München das Charisma der Legionäre Christi. Aber auch seine Familie spielte wie bei zahlreichen Mitbrüdern gewiss eine bedeutende Rolle: Sein Onkel Franti¹ek Václav Lobkowicz ist Bischof Ostrava-Opava in Tschechien und ein weiterer Onkel war in der damaligen Tschechoslowakei Untergrundseminarist und wurde kurz nach der Wende zum Priester geweiht.

Konzelebranten und etwa 3.000 Gäste aus aller Welt
Bei der Priesterweihe konzelebrierten der Kardinal Giovanni Coppa, Bischof Brian Farrell LC, der Sekretär des Päpstlichen Rats für die Förderung der Einheit der Christen, und Bischof Marc Alliet von Bayonne (Frankreich). Unter den Gästen den etwa 3.000 Gästen waren die Botschafter von Argentinien und den Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl, zahlreiche Jugendliche und Familien sowie Mitglieder der Bewegung Regnum Christi.

Auch aus Deutschland sind einige Mitbrüder mit dem zuständigen Territorialdirektor (Provinzial) P. Sylvester Heereman LC sowie viele Freunde und Verwandte der Neupriester  angereist. Eine besondere Note erhielt die Feier durch die Historische Hochfürstliche Lobkowitzische Grenadier-Garde der Gefürsteten Grafschaft Sternstein, die in ihren traditionellen Uniformen aus dem 16. Jahrhundert teilnahm.

Predigt: Berufung, Weihe, Sendung
In seiner Predigt nahm Kardinal Sodano auf die die drei herausragenden Momente eines jeden Priesterlebens Bezug: Berufung, Weihe, Sendung. Die Erwählung "schon im Mutterschoß" ist ein reines Geschenk Gottes. "Selbst die Ewigkeit wird nicht ausreichen, um Gott dafür zu danken, dass er uns in seinen Dienst gerufen hat", zitierte Kardinal Sodano den hl. Giuseppe Cafasso, den Beichtvater von Don Bosco. Durch die Weihe wird der Priester zu einem Lehrer der Wahrheit, einem Diener der  Gnade und einem Leiter des Volkes Gottes. Denn "das Geschenk des Priestertums empfängt der Priester nicht zu seiner persönlichen Erbauung, sondern zum Dienst an den anderen. Jeder Priester ist daher berufen, ein Missionar zu sein, wo immer er sich befindet und welche Aufgabe ihm auch anvertraut wird".

Und an die Diakone gewandt fügte der Kardinal hinzu: "Liebe Legionäre Christi, auch ihr seid heute von Christus erwählt worden, damit ihr hinausgeht und Frucht bringt, so wie es viele eurer Mitbrüder und so viele großzügige Priester getan haben, denen ihr auf eurem Weg begegnet seid." Zum Schluss der Predigt begrüßte Kardinal Sodano die Angehörigen in ihrer jeweiligen Muttersprache und wünschte ihnen viel Mut für den Aufbau des Reiches Christi in der Welt.

Priesterweihe im Paulusjahr
P. Álvaro Corcuera, der Generalobere der Legionäre Christi, unterstrich nach der Feier die Bedeutung des Paulusjahres und der für die Weihe gewählten Ortes: "In dieser Basilika, am Grab des hl. Paulus, haben wir besonders um seine Fürsprache gebeten, damit diese 49 Neupriester bis zum Ende ihres Lebens ihn nachahmen, indem sie Christus und der Kirche dienen, an der Hand der Gottesmutter Maria."

Die Legionäre Christi zählen nach dieser Priesterweihe über 800 Priester, die in etwa 20 Ländern der Welt tätig sind. Etwa 2.500 Kleine Seminaristen, Novizen und Ordensleute befinden sich in Ausbildung. Die Legionäre Christi arbeiten vorwiegend in Schulen und Universitäten, in Mission und Entwicklungshilfe, im Bereich der Medien und in der Jungend- und Familienpastoral sowie in der Diözesanpriesterausbildung.