«Auch dieses 21. Jahrhundert hat im Zeichen des Martyriums begonnen», sagte Benedikt in Anwesenheit der Schwester des 2006 im türkischen Trabzon getöteten italienischen Priesters Andrea Santoro. Er entzündete Kerzen in den Kapellen, die katholischen, orthodoxen und protestantischen Märtyrern gewidmet sind. Der Papst rief dazu auf, die Erinnerung an Christen wach zu halten, die der totalitären Gewalt des Kommunismus und des Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind. Zudem würdigte er moderne Märtyrer aus «Amerika und Asien, Spanien, Mexiko und Afrika».
Bei dem Besuch anlässlich des 40-jährigen Bestehens der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, die die Gedenkstätte betreut, würdigte er deren Engagement für Frieden und gegen Armut. Die Bewegung sei «in den schwierigen Jahren nach 68 entstanden», sagte das Kirchenoberhaupt in der Basilika, die im neunten Jahrhundert auf den Resten eines Äskulap-Tempels Kirche errichtet wurde.
Das Gotteshaus verwahrt Erinnerungsstücke unter anderen des ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero. Die Basilika erinnert zudem an den von den Nationalsozialisten ermordeten evangelischen Pastor Paul Schneider und den österreichischen Pazifisten Franz Jägerstätter. Einzelne Kapellen der Kirche sind der Erinnerung an Märtyrer aus Spanien und Lateinamerika sowie Opfern kommunistischer Kirchenverfolgungen gewidmet. San Bartolomeo wurde
2002 auf Wunsch von Johannes Paul II. zur Märtyrer-Gedenkstätte.
Papst Benedikt XVI. beklagt andauernde Christenverfolgung
Märtyrer gestern und heute
Papst Benedikt XVI. hat bei einem Besuch der Gedenkstätte für Märtyrer des 20. Jahrhunderts in Rom an die Opfer heutiger Christenverfolgungen erinnert. Gewalt, Totalitarismus, Verfolgung und blinde Brutalität "scheinen sich als stärker zu erweisen, indem sie die Stimme von Glaubenszeugen zum Schweigen bringen", sagte er am Montagabend bei einem Gottesdienst in der frühchristlichen Basilika San Bartolomeo auf der Tiberinsel. Die "Besiegten der Geschichte" siegten jedoch ihrerseits durch ihre Glaubensstärke.
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