Papst beklagt anhaltenden Antisemitismus

"Keine passenden Worte"

Papst Franziskus hat anhaltenden Antisemitismus weltweit angeprangert. Demnach widerspreche Judenhass jeglicher christlichen Überzeugung.

Papst Franziskus / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus / © Andrew Medichini ( dpa )

Papst Franziskus hat zum Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen. Der Hass gegen Juden widerspreche allen christlichen Prinzipien und der Menschenwürde, sagte er am Donnerstag laut Radio Vatikan beim Besuch einer Delegation der jüdisch-amerikanischen Anti-Defamation League (ADL). Die katholische Kirche empfinde die besondere Pflicht, "an der Seite unserer jüdischen Freunde" alle antisemitischen Tendenzen zurückzuweisen.

Franziskus erinnerte an seinen Besuch im früheren NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im vergangenen Juli. Vor dem Horror der dort verübten Taten versagten alle Worte, sagte er. Nach seinen Worten ist aber auch heute der Antisemitismus noch in vielen Gesellschaften verbreitet. Dagegen gelte es mit den Mitteln der Information und Aufklärung anzugehen.

Heiligen Schatz schützen

Er fügte hinzu: "Den heiligen Schatz eines jeden Lebens zu schützen, von der Zeugung bis zum Tod, indem man die Würde beschützt, ist der beste Weg, um jede Form von Gewalt zu vermeiden."

Die Anti-Defamation League wurde 1913 in den USA gegründet, um gegen die Diffamierung und Diskriminierung von Juden einzutreten. Sitz der Organisation ist New York. Kritiker werfen der ADL vor, sie agiere heute vor allem als Lobby-Organisation für den Staat Israel, indem sie jede Kritik an der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern als antisemitisch diffamiere.


Quelle:
epd , KNA