Papst beim Angelus zum ersten Fastensonntag

"Dem Bösen ins Gesicht sehen"

Die Fastenzeit bedeutet nach den Worten von Papst Benedikt XVI., "dem Bösen ins Gesicht zu sehen und sich für den Kampf gegen seine Wirkungen zu rüsten". Dies gelte besonders für seine Ursachen "bis zur letzten Ursache, dem Satan", sagte der Papst beim Angelusgebet zum ersten Fastensonntag auf dem Petersplatz. Jeder müsse seine Verantwortung für das Böse in der Welt und in sich selbst wahrnehmen, statt das Problem auf andere, auf die Gesellschaft oder auf Gott abzuschieben.

 (DR)

Zugleich erinnerte Benedikt XVI. an die erste Marienerscheinung im südfranzösischen Lourdes, die sich am Montag zum 150. Mal jährt. Von Lourdes gehe die Botschaft aus, die auch am Beginn des Wirkens Jesu stehe und in den Texten der Fastenzeit mehrfach wiederholt werde: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium."

Jetzt in die Exerzitien
Papst Benedikt XVI. und seine Kurienmitarbeiter ziehen sich bis Samstag zu Fastenexerzitien zurück. Während dieser Zeit sind im Vatikan alle Audienzen abgesagt. Die von Gebet und geistlichen Vorträgen geprägten Einkehrtage werden von dem 84-jährigen Kardinal Albert Vanhoye geleitet, wie der Vatikan am Sonntag mitteilte. Der belgische Jesuit und Neutestamentler war lange Jahre Sekretär der Päpstlichen Bibelkommission; 2006 ernannte ihn Benedikt XVI. zum Kardinal.

Die Exerzitien stehen unter dem Motto "Empfangen wir Christus, unseren Hohenpriester". Sie beginnen am Sonntag mit einem gemeinsamen Abendgebet, einem Einführungsvortrag Vanhoyes und der stillen Anbetung des Altarsakraments. Von Montag an stehen täglich drei Gebetszeiten und drei geistliche Betrachtungen auf dem Programm. Die Besinnungstage enden am Samstag mit dem Morgengebet und einer Schlussmeditation.